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Berufliches Gymnasium für Prohlis

Die Asylunterkunft in der Boxberger Straße soll wieder als Schule genutzt werden. Nun gibt es neue Pläne dafür.

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© André Wirsig

Fest steht, dass auch im nächsten Schuljahr kein Gymnasium in Prohlis eröffnen wird. Und das, obwohl die Plätze in Dresden dringend benötigt werden. Schulbürgermeister Peter Lames (SPD) rechnet damit, dass die Plattenbauschule in der Boxberger Straße nach ihrer Sanierung frühestens in drei Jahren wieder für den Unterricht genutzt werden kann. Doch mittlerweile hat er größere Pläne für den Schulstandort. Anstatt eines allgemeinbildenden soll ein berufliches Gymnasium entstehen. Nach SZ-Informationen ist in der Boxberger Straße ein Berufsschulzentrum geplant. Denkbar wäre, dass ein Berufsschulzentrum aus der Stadtmitte nach Prohlis umzieht, um Platz für ein zentrales Gymnasium zu machen.

Ob dafür das alte Schulhaus in der Boxberger Straße saniert und bei Bedarf erweitert wird, oder ob es abgerissen und neu gebaut werden soll, ist wohl noch unklar. Im Falle einer Sanierung sollen offenbar anstatt der bisher veranschlagten acht Millionen Euro 25 bis 30 Millionen Euro investiert werden, um aus der Plattenbauschule einen modernen Standort zu machen.

Seinen Vorschlag diskutierte Lames am Mittwochabend mit den bildungspolitischen Sprechern der Stadtratsfraktionen. Während die SPD seiner Idee offen gegenübersteht, bezweifelt CDU-Stadträtin Heike Ahnert, dass damit die fehlenden Gymnasialplätze rechtzeitig zur Verfügung stehen. „Es gibt derzeit keine verlässliche Auskunft darüber, wann die Stadt das Schulgebäude nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt.“ Sie hält eine Eröffnung des Gymnasiums im Schuljahr 2019/20 für unrealistisch. SPD-Stadträtin Dana Frohwieser geht davon aus, dass die Stadt das Schulhaus nur kurzfristig als Asylunterkunft nutzt. „Die Menschen sind dort notdürftig untergebracht. Das kann keine dauerhafte Lösung sein.“ Die Planungen für den neuen Schulstandort würden ohnehin etwa zwei Jahre dauern. Ein weiteres Jahr ist für die Bauarbeiten eingeplant. Dennoch wollen die Stadträte den Vorschlag des Schulbürgermeisters zunächst innerhalb ihrer Fraktion diskutieren.

Der von der CDU vorgeschlagene Schulneubau an der Windmühlenstraße ist für die Stadtverwaltung offenbar keine Alternative. „Dort besteht momentan kein Baurecht. Bis zur Inbetriebnahme der Schule dauert es mindestens sechs Jahre“, teilt Lames auf Nachfrage mit. (SZ/noa)