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Probleme lösen in zehn Minuten täglich

Die Heidenauer Gleißberg-Schule hat ein seltenes Zertifikat erhalten. Dafür reichen monatlich drei Übungen. Ob’s hilft, wird am Ende getestet.

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© Marko Förster

Von Heike Sabel

Heidenau. Die Bruno-Gleißberg-Grundschule hat am Montag ein seltenes Zertifikat erhalten: Sie ist nun anerkannte Reflexintegrationsschule und damit erst die siebente dieser Art in ganz Deutschland. Für die Heidenauer Zweitklässler bedeutet das, dass sie in diesem Schuljahr jeden Tag zehn Minuten Übungen machen, die ihnen bei schulischen und motorischen Problemen helfen. Jeweils drei Übungen stärken einen Reflex. Am Montag übte Trainerin Nina Studzinski mit den Schülern unter anderem den Flieger für ein besseres Gefühl für Ober- und Unterkörper. Dabei legen sich die Kinder auf den Bauch, das Gesicht nach unten, und dann werden Kopf, ausgestreckte Arme und Beine angehoben. Diese und zwei weitere Übungen werden nun die nächsten vier Wochen täglich in den Stundenplan eingebaut.

Zu Beginn des Schuljahres und damit des Modellprojektes für Heidenau wurden die Schüler getestet, welche Reflexe bei ihnen nicht ausreichend oder auch falsch ausgeprägt sind. Nina Studzinski stellte vor allem Probleme beim richtigen Halten der Füllhalter fest. Optimal geschieht das mit drei Fingern. Die Übungen dafür folgen in den nächsten Monaten noch.Am Ende des Schuljahres werden die Tests dann wiederholt. Noch haben die Lehrer keine konkreten Veränderungen bei den Kindern wahrgenommen, aber sie können bestimmtes Verhalten der Schüler schon besser verstehen, sagen sie.

Die Stadt Heidenau finanziert als Test die Kosten für das Reflexintegrations-Projekt für die Gleißberg-Zweitklässler. Weitere Schulen und Kitas haben schon Interesse angemeldet. Auch Privatleute nutzen bereits das Angebot. Im Landkreis gibt es unter anderem in Bad Schandau noch eine private Reflex-Trainerin.