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Pro-Europa-Bewegung will Dresden aufrütteln

In vielen Städten versammeln sich ihre Anhänger bereits. Die Initiative überlässt auch die Straßen hier nicht Populisten.

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Erst der Brexit, dann Trump. Und überall rechtspopulistische Bewegungen, die vor allem eines vereint – ihr Nein zu Europa. Es drängt sich der Eindruck auf, als wollte sie niemand mehr haben, die EU. Als sollten alle Länder wieder ihr eigenes Ding machen und sich von ihren Nachbarn abschotten. Die neue pro-europäische Bewegung „Pulse of Europe“ will an diesem Sonntag auch auf dem Dresdner Neumarkt zeigen, dass das nicht so ist. Dass es eine Mehrheit gibt, die an eine europäische Gemeinschaft glaubt. Zusammen mit Menschen in über 40 weiteren Städten, darunter Berlin, Amsterdam und Paris.

Als Bürgerinitiative ist „Pulse of Europe“ im vergangenen Jahr in Frankfurt am Main gestartet. Gegründet von den Rechtsanwälten Daniel und Sabine Röder, die vor den bevorstehenden Wahlen in Frankreich und den Niederlanden ein Signal senden wollen: Lauft Marine Le Pen und Geert Wilders nicht hinterher und bleibt bei uns. „Der Impuls war einfach da zu sagen, wir müssen jetzt demokratische, pro-europäische Kräfte auch auf die Straße bringen und nicht immer nur die Hinterzimmer-Diskussionen bei einem Glas Wein führen“, sagte Daniel Röder am Sonntag in einem Interview.

Seit der Kundgebung wächst die immer noch kleine Bewegung Woche für Woche, Stadt für Stadt. Ihre Anhänger versammeln sich jeden Sonntag um 14 Uhr. Inzwischen auch in kleineren Städten wie Celle, Hameln oder Krefeld. Nach dem Motto: Lasst uns, die Pro-Europäer, lauter und vor allem sichtbarer werden.

In Leipzig kamen am letzten Wochenende rund 200 Menschen zusammen. In Berlin konnte die Zahl der Teilnehmer laut eigenen Angaben der Bewegung verdoppelt werden, auf 1 300. In Dresden wird „Pulse of Europe“ am Sonntag um 14 Uhr zum ersten Mal auf der Straße sein. Auf dem Neumarkt. Also jener Stelle, an der Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann schon die Auflösung der Europäischen Union gefordert hat. (SZ/sr)