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Priestewitz ist schuldenfrei

Die Gemeinde muss keine Kredite mehr bedienen. Dennoch tritt Kämmerer Michael Martin auf die finanzielle Bremse.

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© Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Von Catharina Karlshaus

Priestewitz. Mit der Nachricht werden sie in die Ortschronik eingehen: Seit 1. Januar 2017 steht eine Null über der Priestewitzer Schuldenuhr. Die Gemeinde, so Bürgermeisterin Susann Frentzen (parteilos) hat damit alle in der Vergangenheit aufgenommenen Kredite getilgt. Eingedenk der Tatsache, dass Priestewitz mittlerweile über vier Millionen Euro auf der Bank liegen habe, sei der finanzielle Druck etwas genommen.

Gelder, die natürlich nicht von heute auf morgen ausgegeben werden könnten. „Wir sind schon gesetzlich dazu verpflichtet, gewisse Beträge für notwendige Investitionen vorzuhalten“, erklärt Michael Martin. Wie der Kämmerer betont, dürften die Einwohner dennoch davon ausgehen, dass sich die gute finanzielle Lage auch praktisch in den Ortsteilen auswirken werde.

Die Investitionsplanungen für 2017 bis 2020 liefen und in Abstimmung mit dem Gemeinderat werde beispielsweise in den Schmutzwasserkanal Priestewitz und den Regenwasserkanal in Baselitz über aktuelle Fördermittelprogramme investiert. Darüber hinaus würden die Bauarbeiten an der Grundschule Lenz weitergeführt und die Straße zwischen Lenz und Altleis saniert. „Priestewitz hat aufgrund der guten Vorarbeit durch Verwaltung und Gemeinderat in der Vergangenheit und die konsequente Fortentwicklung und Erhaltung der Infrastrukturmaßnahmen keinen Investitionsstau“, befindet Michael Martin.

Konsequent seien in den 1990er Jahren, in welchen Fördermittel noch großzügig bis zu einhundert Prozent ausgereicht wurden, Anträge gestellt und größtenteils auch positiv beschieden worden. Demnach sei die Infrastruktur der Gemeinde mit ihren 22 Ortsteilen entsprechend gut ausgebaut, Abwasseranlagen überwiegend auf dem neuesten Stand und Kindereinrichtungen modernisiert worden. Das bedeute freilich nicht, dass sich Priestewitz nun vollständig zurücklehnen könne.

Natürlich müsse auch weiter Geld in die Hand genommen werden, obgleich die Förderquoten nur noch 50 Prozent betragen. „Aber wir sind in der Lage, selbstständig entscheiden zu dürfen, was wann und in welcher Höhe investiert wird“, sagt Martin. Und das verschaffe schon eine gewisse Entspannung.