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Prachtexemplare aus dem Garten

Tomaten scheinen in diesem Jahr bestens zu gedeihen. SZ-Leser fuhren Rekordernten ein.

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Von Franz Herz

Osterzgebirge. Ute und Erhard Börner haben in ihrem Garten in Ulberndorf dieses Jahr eine prächtige Fleischtomate herangezogen. Als diese geerntet wurde, brachte sie stattliche 1 009 Gramm auf die Waage. Rund zehnmal mehr als eine handelsübliche Frucht aus dem Supermarkt. Über eine Riesentomate durften sich auch Steinbachs aus Dippoldiswalde freuen. Diese wog 901 Gramm. Ebenfalls ein Prachtexemplar ist in Reichstädt im Garten von Peter Eißrich gewachsen, obendrein von einer ganz besonderen Art, einer Schwarzmeertomate der Sorte Black Krim. Hier hat die Waage 754 Gramm angezeigt. Peter Eißrich hat schon über 40 Jahre seinen Garten und baute dort immer Tomaten an. Dabei geht es ihm auch darum, besondere Sorten zu ziehen. Seit rund 15 Jahren hat Eißrich sich auf alte Tomatensorten spezialisiert. Bei Spezialhändlern, beispielsweise einer russischstämmigen Frau aus Bayern, deckt er sich mit den Samen ein. Die sind nicht billig. Zehn bis fünfzehn Körner kosten an die 2,50 Euro. Aber sie haben den Vorteil, dass er auch wieder die Körner aus seinen eigenen Tomaten verwenden kann, um neue zu ziehen. Das ist mit modernen Hybridsorten nicht möglich. Bei ihm wachsen Tomaten, die aus Frankreich, der Schweiz, Mexiko oder eben von der Krim kommen. Auf der Krim fällt wenig Regen, daher haben die dortigen Sorten eine dünne Haut. Das ist im Osterzgebirge natürlich gefährlich. Wenn hier zu viel Regen fällt oder Nebel ist, platzt die Haut. Dieses Jahr hat es aber gut geklappt, und die Tomate dankt es auch mit einem guten Aroma.

Dieses Prachtexemplar einer Fleischtomate ernteten Erhard und Ute Boerner in Ulberndorf: über 1000 Gramm schwer.
Dieses Prachtexemplar einer Fleischtomate ernteten Erhard und Ute Boerner in Ulberndorf: über 1000 Gramm schwer. © privat
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Obwohl Peter Eißrich zu kämpfen hatte. Einige Tomatenpflanzen sind halb hoch gewachsen und dann abgestorben. In anderen Jahren hatte er auch schon Früchte, die noch üppiger gewachsen sind. 2011 hat er eine Frucht der Sort Cerrokee purple geerntet, die 1 044 Gramm gewogen hat. „Eine noch größere hatte ich bisher noch nicht, aber schon viele im Bereich zwischen 600 und 800 Gramm“, berichtet Eißrich. Die besten Erfahrungen hat er damit gemacht, die Tomaten im Freien wachsen zu lassen und nach Westen hin gegen Wind und Wetter zu schützen. Die Pflanzen lieben die frische Luft. Daher behagt ihnen das Gewächshaus nicht. In seinen besten Jahren hatte er bis zu 48 Pflanzen von 20 verschiedenen Sorten. Er hat dabei festgestellt: Die Tomate ist eine Pflanze, die bemuttert werden will. Dann trägt sie gut.