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Polizei will mit Pepperball Störer treffen

Spezialeinsatzkommando kann künftig auch Pfeffer verschießen und Chaoten zum heulen bringen.

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Von Thomas Schade

Etwa ein Jahr haben Beamte des Spezialeinsatzkommandos der Polizei damit trainiert. Zum Großeinsatz am 13. Februar werden sie Pepperball erstmals in ihrer Ausrüstung haben. So nennt sich eine Art Luftdruckpistole, mit der Pfefferkapseln mehr als 50 Meter weit verschossen werden können.

Das im Polizeideutsch als nichttödliche Distanzwaffe bezeichnete System ähnelt den sogenannten Paintball-Waffen und ist nicht neu. In der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurde schon 2007 darüber diskutiert, die aus den 70er Jahren bekannten Gummigeschosse durch Pepperball zu ersetzen. Sachsen, so die Auskunft aus dem Innenministerium, hatte vor etwa einem Jahr einige Geräte angeschafft. Sie wurden im Spezialeinsatzkommando getestet. Dort sollen sie nach Ansicht von Sachsens GdP-Chef Matthias Kubitz auch verbleiben. Pepperball sei geeignet, Störer über eine größere Entfernung zu treffen, zum Heulen zu bringen und damit außer Gefecht zu setzen. Verschossen werden rote Kapseln aus einem dünnen Kunststoff, die am Körper zerspringen und Pfefferstaub freisetzen. Da Pepperball jedoch ein besonderes Training erfordere, um präzise zu treffen, sei ein massenhafter Einsatz außerhalb des SEK unzweckmäßig. Die Linksfraktion im Landtag kritisierte gestern den Einsatz von Pepperball.