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Polizei untersucht Anschlagsdrohung gegen Alte Synagoge in Essen

Vier Männer kündigen einen Anschlag auf die Alte Synagoge in Essen an. Eine Provokation? Oder steckt mehr dahinter?

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© dpa

Essen. Nach einer Anschlagsdrohung gegen die als Kulturinstitut genutzte Alte Synagoge in Essen hat die Polizei vier Männer vorläufig festgenommen, später aber wieder freigelassen. Sie seien mehrere Stunden vernommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Jetzt gehe es darum, die Ernsthaftigkeit ihrer bei Facebook veröffentlichten Drohung einzuschätzen. Möglicherweise habe es sich nur um einen Test gehandelt, um zu schauen, wie schnell die Sicherheitskräfte reagieren. Von einem vereitelten Anschlag zu sprechen, sei zu hoch gegriffen, sagte der Sprecher. Die Alte Synagoge dient nicht mehr religiösen Zwecken.

Am Donnerstagabend hatten Polizisten Hinweise auf eine Aktion auf einer Facebookseite entdeckt. „Wortwörtlich wurde ein Anschlag für drei Uhr in der Nacht angekündigt“, sagte der Sprecher. Daraufhin waren mehrere Einsatzkräfte vor das Gebäude im Essener Zentrum geschickt worden. Gegen 01.00 Uhr seien dann vier Männer mit einem Auto vorgefahren, hätten das Fenster heruntergelassen und gedroht, dass man sich „später wiedersehe“. Daraufhin wurden die Männer, die laut Polizei einen Migrationshintergrund haben, vorläufig festgenommen. Die Facebookseite ist mittlerweile gesperrt.

Bereits vor einer Demonstration gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen am vergangenen Freitag waren in Essen 15 Menschen vorläufig festgenommen worden. Sie hatten die Kundgebung offenbar zu einer Aktion gegen die Alte Synagoge nutzen wollen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen besteht, war am Freitag zunächst nicht klar. Es handle sich nicht um dieselben Personen, stellte ein Polizeisprecher klar. (dpa)