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Polizei schließt Sterbehilfe aus

Eine Krankenschwester aus dem Krankenhaus Rumburk soll eine Patientin ermordet haben.

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Rumburk. Im Fall der Krankenschwester, die für den gewaltsamen Tod einer Patientin im Krankenhaus Rumburk (Rumburg) verantwortlich sein soll, geht die tschechische Polizei nun offenbar von Mord aus. Die Krankenschwester hatte der schwer krebskranken Patientin eine Dosis Kalium direkt ins Blut gespritzt, anstatt es über den Tropf zu geben. Dank des schnellen Handelns des leitenden Arztes konnte das Kalium im Körper nachgewiesen werden.

Kursierten anfangs Vermutungen, die Kaliumspritze sei auf Wunsch der Patientin gegeben worden, hat die Polizei so eine Motivation nun ausgeschlossen. „Aus dem Verhör ging hervor, dass die Schwester kein positives Verhältnis zu einigen Patienten hatte“, wird Bezirksstaatsanwalt Jan Jakovec in der Tageszeitung Mlada fronta Dnes zitiert. Nun wurde ein psychologisches und psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Wenn sich der Mordverdacht bestätigt, drohen der Krankenschwester bis zu 18 Jahre Haft. Außerdem prüft die Polizei, ob die Frau hinter weiteren plötzlichen Todesfällen im Krankenhaus Rumburk steht, die bislang nicht aufgeklärt werden konnten. (stn)