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Polizei hat Spur zu Garagendieben

200 Einbrüche wurden zwischen Bischofswerda und Zittau registriert. Die Beamten wissen, mit wem sie es zu tun haben. Doch das reicht noch nicht.

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© Claudia Hübschmann

Bautzen. Sofort ist die Polizei am Sonnabend nach Eibau geeilt. Knapp eine Stunde vor Mitternacht hatte ein Zeuge gesehen, wie Diebe eine Garage ausräumten und ein Quad herausholten. Bis auf tschechisches Territorium verfolgten die Polizisten die Diebe und fanden nahe Rumburk dann den verlassenen Citroën Berlingo der Täter mit einem Kennzeichen aus dem Raum Usti. „Von Tätern und Quad fehlte jede Spur“, sagt Polizeisprecher Thomas Knaup. Mit großem Eifer arbeitet die Polizei daran, die derzeit rasant steigende Zahl der Garageneinbrüche aufzuklären. „Die aktuelle Situation gibt uns Anlass zur Sorge“, kommentiert Knaup die Lage. In einem Streifen von Zittau bis Bischofswerda sind in diesem Jahr reichlich 200 Garagen aufgebrochen worden – allein mehr als 70 waren es im September und Oktober. Eine außergewöhnliche Zahl und ein neues Phänomen auch für die Ermittler. Deshalb hat man die Streifen bereits erhöht.

Mit wem es die Polizei zu tun hat, weiß sie inzwischen ganz gut: mit einer grenzüberschreitenden Bande. Die Täter agieren zum Teil aus dem Schluckenauer Zipfel oder dem tschechischen Hinterland. Sie seien vornehmlich im Radius von etwa zehn Kilometern Entfernung von der Grenze aktiv und stehlen alles, was sich rasch über einen Hehler zu Geld machen lässt: Rasenmäher, Schneefräsen, Bohrmaschinen, Sägen, Werkzeug oder eben auch Autoräder. Die Vorgehensweise ist immer ähnlich: Die Täter nehmen vor allem Garagenblöcke von Wohnsiedlungen oder frei stehende Garagen ins Visier. Holztore oder die Schwing-Konstruktionen aus DDR-Zeiten lassen sich meist leicht aufhebeln.

Am Zug sind jetzt vor allem die Ermittler. Gemeinsam mit den tschechischen Kollegen sei man den Tätern durchaus auf der Spur. Was aber am Ende über Erfolg oder Misserfolg entscheide, seien gerichtsfeste Beweise: „Wenn die tschechischen Kollegen mutmaßliches Diebesgut wie eine Bohrmaschine finden, müssen wir beweisen, dass es aus einer Garage hier gestohlen wurde“, skizziert er. Dass dies bei Massenanfertigungen schwer ist, liegt auf der Hand. Deshalb hofft die Polizei darauf, die Diebe auf frischer Tat zu ertappen. (SZ/abl)