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Ermittlungen gegen „Anti-Antifa“

Reichsadler, Schlagring und der Schriftzug „Anti-Antifa“ - immer wieder tritt eine Gruppe am Rande von Pegida-Demos in uniformer Kleidung und mit unmissverständlicher Botschaft auf. Die Polizei geht dem jetzt nach.

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© Archiv: szo

Dresden. Schon mehrfach sind am Rande von Pegida-Demonstrationen Männer und Frauen mit gleich gestalteten Jacken aufgefallen. Auch bei der Kundgebung am Montag tauchten sie wieder auf. Jetzt wird gegen 16 Personen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Uniformierungsverbot ermittelt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Konkret wurden am Montag zwei Gruppen mit zehn beziehungsweise sechs Jackenträgern festgestellt.

Auf den schwarzen Jacken ist ein gelbes Logo abgebildet. Dieses zeigt einen auf einem Schlagring sitzenden Reichsadler sowie den Schriftzug „Anti-Antifa“. Als „Anti-Antifa“ bezeichnen sich üblicherweise gewaltbereite Rechtsextreme. „Da die Personen wiederholt als Gruppe auftraten und das Logo geschlossen und demonstrativ in Richtung der Pegida-Gegenversammlung zeigten, leitete die Kripo Ermittlungen ein“, hieß es in der Mitteilung der Polizei.

„Ein Schlagring ist keine Friedenstaube. Das Logo transportiert eine ziemlich deutliche Botschaft“, fügte Polizeisprecher Thomas Geithner auf Anfrage von szonline.de hinzu. Es werde daher geprüft, ob die Verdächtigen gezielt Gegendemonstranten eingeschüchtert haben. Noch ist kein solcher Fall bei der Polizei angezeigt worden. Demonstrationsbeobachter haben bislang lediglich auf Twitter und Facebook die Polizei auf die „Anti-Antifa“ hingewiesen. Dies allein ist jedoch nicht justiziabel. (szo/lex)