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Pokale für Ehrenamtler

Ein Bulleritzer hat viele Ideen und setzt sie auch um. Dafür wurde er nun von der Gemeinde Schwepnitz geehrt. Genau wie andere Menschen aus der Gemeinde.

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© Heinz Hirschfeld

Nicole Preuß

Schwepnitz. Torsten Krause hat viele Funktionen. Der Bulleritzer ist Ortsvorsteher seines kleinen Schwepnitzer Ortsteils. Der Mann hat ein Kochbuch mit Bulleritzer Rezepten herausgegeben, er hat sich für Hinweisschilder auf seinen Ort starkgemacht und er ist seit einigen Jahren der Anführer eines berühmten Verbrechertrios. Torsten Krause spielt Egon Olsen in der Bulleritzer Nachahmung der Olsenbande. Drei Teile des Kultstreifens liefen schon über die Leinwand verschiedener Dorffeste. Das ist natürlich auch in der Gemeindeverwaltung und beim Gemeinderat angekommen. „Er ist ein Vordenker, der nicht immer nur die gewohnten Wege nutzt“, sagt Bürgermeisterin Elke Röthig. Deshalb wurde der Bulleritzer nun mit dem Schwepnitzer Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Doch er bekam den Keramikpokal nicht alleine. Zwei Frauen wurden ebenfalls beim Neujahrsempfang der Gemeinde bedacht.

Engagierte Coselerin

Gudrun Müller ist eine von ihnen. Die Coselerin führt den Ortschaftsrat des nördlichsten Dorfes von Schwepnitz. Sie engagiert sich beim Frauenstammtisch und mischt auch in anderen Vereinen des Ortes mit. „Eine Zeit lang musste man ja in Cosel Angst haben, dass es mehr Vereine als Einwohner gibt“, sagte ihr Laudator Burkhard Hantel bei der Preisverleihung mit einem Augenzwinkern. „Gudrun ist mit ihrem ehrenamtlichen Engagement aus Cosel nicht mehr wegzudenken.“ Deshalb schlug er sie für den Ehrenamtspreis vor. Die Coselerin freut sich darüber. „Der Preis ist mal ein Dankeschön für die ganze Rennerei“, sagt sie. Gudrun Müller ist seit einem Jahr Rentnerin, vermietet nebenbei aber mit ihrem Mann noch eine Ferienwohnung und Gästezimmer in dem Ort. Die Zeit für das ehrenamtliche Engagement zwackt sie von ihrem Zeitbudget ab und sie hat schon neue Ideen für den jährlichen Frühjahrsputz. „Die Sitzgruppen auf dem Sportplatz müssen mal gestrichen werden“, sagt sie.

Treue Seele der Seniorenarbeit

Christa Koppelt bekam ebenfalls den Ehrenamtspreis der Gemeinde, auch wenn sie in Zukunft etwas kürzertreten will. Die 77-Jährige hat gesundheitliche Beschwerden. Doch sie half in den vergangenen Jahren trotzdem tatkräftig mit. Seit vielen Jahrzehnten engagiert sie sich in der Seniorenbetreuung der Gemeinde. Sie hat zum Beispiel 2005 den ersten Maientanz der Senioren mitorganisiert, zu dem 84 Leute kamen. Zuletzt war sie vor allem bei den Strickfrauen aktiv. „78 Pullover, 65 Schals, 106 Mützen, 22 Paar Handschuhe und 78 Paar Socken hat dieser kleine Kreis von fünf bis sechs Frauen gestrickt“, sagt ihre Laudatorin Elke Müller. „Wir haben große Achtung vor dieser Leistung.“

Christa Koppelt bekam ebenfalls einen Keramikpokal. „Wir sind alles Optimisten, und wir können stolz sein auf unseren kleinen Ort“, sagte Elke Röthig im voll besetzten Kirchgemeindesaal. Sie bedankte sich im Besonderen für das Engagement von fünf Schwepnitzern, die Flüchtlinge im Ort betreuen. Die Gemeinde hat vier Syrer aufgenommen und eine afghanische Familie. Die Freiwilligen bringen ihnen Deutsch bei und helfen zum Beispiel bei Arztbesuchen. „Das ist einen Beifall wert“, sagt Röthig.