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Platanen werden zu Kuschelbäumen

Der City Club hat sechs Bäume auf dem Niedermarkt eingehäkelt. Immer mehr Leute machen Döbeln kuschlig.

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© André Braun

Döbeln. Steve Roitzsch ist ein Mann wie ein Bär, mit Vollbart und Knöpfen in den Ohrläppchen. Mit der Häckelnadel kann er trotzdem umgehen. Als angehende Erzieher im zweiten Ausbildungsjahr macht er ein Praktikum im City Club und ist damit reingeraten in eine Aktion, die viele Döbelner begeistert. Bei „Döbeln wird kuschlig“ stricken und häkeln die Leute ihre Stadt ein. Der City Club hat sich die sechs Platanen vor dem Treffpunkt des Döbelner Anzeigers auf dem Niedermarkt ausgesucht. Ihre Stämme sind seit gestern kunterbunt verhüllt. Kleine Maschen, große Maschen, verschiedene Muster. Ein paar stammen von Roitzsch. „Vorher hatte ich noch nie gehäkelt. Ich habe in zwei Wochen 30 Zentimeter geschafft. Katrin in der gleichen Zeit vielleicht sechs Meter“, erzählt er.

Katrin, das ist Katrin Engelmann, Mitarbeiterin des Jugendklubs. Als der Stadtwerbering Anfang des Jahres „Döbeln wird kuschlig“ als Werbegag für die Stadt diskutierte, fand Katrin Engelmann die Idee gleich gut und hat sich bei Werbering-Chefin Grit Neumann mit Wolle eindeckte und losgelegt. Selbst, als sie ins Krankenhaus musste, habe sie gestrickt. „Früher habe ich alle Kinder und Babys eingestrickt. Ich trage auch selbst gestrickte Socken“, sagte sie. Auch Clubchefin Stephanie Meyer konnte sie begeistern – ein bisschen jedenfalls. „Ich habe das Häckeln gelernt. Mit dem Stricken habe ich es nicht so. Da hätte ich mir fast die Finger gebrochen.“ Auch von den Kindern und Jugendlichen des Clubs griffen einige zur Nadel. Oder bastelten zumindest Bommeln, die in den Bäumen aufgehängt wurden.

Grit Neumann war gestern begeistert. Immer mehr Leute machen Döbeln kuschlig. Mittlerweile könnten auch Laternen am Niedermarkt und an der Stadthausstraße bunt eingepackt werden. „Wir müssen nur noch einen Hubsteiger besorgen“, sagte sie. (DA/jh)