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Neue Pläne für A 13-Anschlussstelle

Gearbeitet wird an diesen seit über zehn Jahren. Im Herbst sollen sie ausgelegt werden. Beim Unternehmerabend der Stadt gab es einen ersten Einblick.

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© Matthais Schumann

Von Sven Görner

Radeburg. Dass die Zille-Stadt Verkehrsprobleme hat, ist nicht zu übersehen. Ob nun am Meißner Berg oder in der Innenstadt. Von den Fahrzeugkolonnen, die sich bei Baustellen oder Unfällen auf den beiden Autobahnen A 13 und A 4 durch Großdittmannsdorf oder die Ortschaften an der Promnitz quälen, ist da noch gar keine Rede. Nun sieht es so aus, als könnte zumindest eines der Probleme in den nächsten Jahren gelöst werden.

Zum ersten Radeburger Unternehmerabend hatte Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos) jetzt auch Frank Rottscholl vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) eingeladen. Der stellvertretende Referatsleiter Planung präsentierte den rund 50 Unternehmensvertretern den aktuellen Stand der Planungen für die Verlegung der Autobahn-Anschlussstelle Radeburg und den damit verbundenen Ausbau der S 177 östlich der Zille-Stadt.

Vorplanungen dafür gab es schon 2007. Die Stadt hatte seinerzeit vorgeschlagen, zumindest die westliche Auf- und Abfahrt – also die auf der Seite des Gewerbegebiets – in den damals noch nicht gebauten Autobahnparkplatz einzubinden. Solche Lösungen gibt es zwar, werden heute aber nicht mehr gebaut. An der damals bereits vorgestellten grundlegenden Lösung, die beiden Rampen gewissermaßen in Richtung Süden umzuklappen und an die durch das Gewerbegebiet führende S 177 anzubinden, hat sich daher nichts geändert. Für die jetzt vorliegenden Pläne hat das Lasuv im April den Antrag auf Planfeststellung gestellt. Im Herbst sollen sie öffentlich ausgelegt werden.

Frank Rottscholl zeigte noch einmal das Problem der jetzigen Ausfahrt auf. Das besteht darin, dass der Autobahnzugang über die innerörtlich Hauptstraße und damit durch das Stadtzentrum erfolgt. Zumindest, was die Pkw betrifft. Doch auch für den Schwerverkehr, der über den vor Jahren fertiggestellten ersten Teil der Ortsumfahrung rollt, ist die Situation nicht optimal. Denn der wird über einen Umweg an die Auffahrt herangeführt. Mit der Verlegung der beiden Rampen soll der Durchgangsverkehr von derzeit im Durchschnitt 8 600 Fahrzeugen pro Tag auf 6 100 verringert werden. Die Belegung der S 177 im Abschnitt zwischen der Straße nach Großdittmannsdorf und der Dresdner Straße wird sich dagegen verdoppeln. Und auch auf der Ortsumfahrung rechnen die Verkehrsplaner mit einem Plus von 1 100 Fahrzeugen auf dann 4 000.

Die noch nicht so alte Brücke, auf der die S 177 die Autobahn quert, soll auch künftig genutzt werden. Allerdings wird die Staatsstraße auf etwa einem Kilometer neu verlegt. Viel Spielraum hatten die Planer aufgrund des dortigen europäischen Vogelschutzgebiets allerdings nicht. Damit die neue westliche Autobahnrampe an die S 177 angebunden werden kann, ist auch der Bau einer zusätzlichen Brücke im Gewerbegebiet erforderlich, weil eine dort bestehende Straße gequert werden muss.

Mit dieser neuen Brücke sollen die Arbeiten auch beginnen. Verkehrsbehinderungen gibt es dadurch noch nicht. In mehreren Abschnitten ist dann zunächst die Umverlegung der westlichen und danach der östlichen Auffahrt geplant. Insgesamt rechnet Frank Rottscholl mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren. Für die Anbindung der beiden Rampen werde voraussichtlich jeweils eine rund vierwöchige Sperrung erforderlich sein.

Im Idealfall könne das Lasuv 2019 Baurecht haben. Dann müssten aber erst einmal Kampfmittelbeseitiger und Archäologen ihre Arbeit erledigen. Bis die neue Anschlussstelle fertig ist, werden also mindestens noch fünf, sechs Jahre vergehen.

Etwas Hoffnung gibt es auch wieder für die Weiterführung der Ortsumgehung bis Oberrödern. Diese war bereits schon einmal bis zur Planfeststellung vorangekommen, dann aber zu den Akten gelegt worden. Die prognostizierte Verkehrsentwicklung war zu gering. Im Rahmen des Verkehrswegeplanes bis 2030 soll nun noch einmal geprüft und gerechnet werden.