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Pirnas Südumfahrung kann gebaut werden

Der Bundesverkehrsminister gibt ein milliardenschweres Investitionspaket frei. Nur ein Projekt in Sachsen profitiert.

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© Archivfoto SZ

Von Thomas Möckel

Pirna. Der Stau in und um Pirna hat möglicherweise bald ein Ende: Die seit Jahren geforderte und geplante Pirnaer Südumfahrung kann gebaut werden, das Vorhaben hat jetzt die letzte Hürde genommen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) gab am Mittwoch ein milliardenschweres Investitionspaket für Bundesfernstraßen frei. Es enthält 24 Neubau-Projekte mit einem Gesamtvolumen von 2,1 Milliarden Euro. Darin verankert ist nur ein einziges Vorhaben in Sachsen: die Pirnaer Südumfahrung mit Baukosten von 97 Millionen Euro. Nach SZ-Informationen ist der Baustart bereits für 2017 avisiert.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Brähmig aus der Sächsischen Schweiz wertet die Baufreigabe als „großartige Nachricht für eine großartige Region“. Nun könne die Ausschreibung vorbereitet, Land angekauft und die Baustelle vorbereitet werden. Dank der neuen Trasse könnten Touristen in Zukunft komfortabler an- und abreisen. Zudem werde Pirna eine deutliche Verkehrsentlastung spüren.

Touristen und Pendler können aufatmen

Auch in Pirna löste die Nachricht große Freude aus. „Es ist ein großer Tag für Pirna. Aus sehnsüchtiger Hoffnung ist nun endlich Gewissheit geworden. Das Ende der unhaltbaren Zustände für staugeplagte Anwohner und ausgebremste Besucher ist in Sicht“, sagt Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos). Er hatte sich gemeinsam mit dem Landrat und der parteiübergreifenden Bürgerinitiative „Pro Sächsische Schweiz – Südumfahrung Pirna jetzt“ seit Langem für den Bau der neuen Strecke eingesetzt.

Die Südumfahrung soll künftig vom Pirnaer Autobahnzubringer B 172 a abzweigen und zwischen den Ortsteilen Sonnenstein und Krietzschwitz wieder auf die Bundesstraße B 172 treffen. Die Trasse überspannt sowohl das Seidewitz- als auch das Gottleubatal, durch den Kohlberg ist ein 300 Meter langer Tunnel geplant. Prognosen gehen davon aus, dass künftig etwa 12 000 Fahrzeuge täglich über die Strecke rollen werden. Mit dem Bau der Ortsumgehung soll Pirna vor allem vom Durchgangsverkehr zur Sächsischen Schweiz entlastet werden. Weil derzeit ein Großteil des Ausflugsverkehrs über die B 172 mitten durch Pirnas Innenstadt rollt, ballt sich der Verkehr häufig in den Serpentinen zum Sonnenstein sowie an den vielen Ampelkreuzungen. Die Folge sind oft kilometerlange Staus. Besonders schlimm ist es an Wochenenden.

Das sächsische Wirtschaftsministerium hatte bereits im Herbst 2015 Baurecht für die Trasse erteilt. Per Beschluss des Bundeskabinetts war die Südumfahrung im August dieses Jahres mit vordringlichem Bedarf endgültig im Bundesverkehrswegeplan verankert worden.