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Pirnaer Geisterhaus zieht nach Heidenau

Gruseln für den guten Zweck. Bei Manitu und Awo ist es möglich. Cindy Scharm ist in ihrem Element. Jeder kann dabei sein.

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Von Heike Sabel

Pirna/Heidenau. Als blonde Geisterbraut in der dunklen Szene: Da fühlt sich Cindy Scharm wohl. Das Unheimliche, das Erschreckende, knisternde Spannung reizen die Pirnaerin. Der Horror ist sozusagen ihre Leidenschaft – das ganze Jahr. Halloween ist der jährliche Höhepunkt. Viele Jahre hat Cindy Scharm das mit Freunden und Bekannten in ihrem privaten Geisterhaus zelebriert.

Voriges Jahr wurde das zum ersten Mal für Kinder geöffnet. Die konnten sich beim Durchlaufen mal so richtig gruseln. Das stieß auf große Resonanz, sagt Cindy Scharm. „Wir wollten es deshalb dieses Jahr wieder machen und auch für Erwachsene.“ Doch damit begann ein ganz neuer Grusel. „Leider gab es in Pirna keine Möglichkeit, das umzusetzen, meist aus Sicherheits- und Brandschutzgründen.“ Das Geisterhaus hätte also privat bleiben müssen. Doch damit gab sich Cindy Scharm nicht zufrieden.

Sie fürchtete sich nicht und fand durch einen Hinweis den Weg zur Arbeiterwohlfahrt nach Heidenau auf die Dresdner Straße. Die hat an der Dresdner Straße auch ein großes Außengelände. Die Geister besprachen sich und der Spuk war gesichert. Die Jugendwerkstatt der Awo übernimmt den Barbetrieb, „und wir können uns voll und ganz aufs Gruseln konzentrieren.“

Der Schrecken lauert überall

Dabei können die schrecklichen Gestalten auch noch was Gutes tun. Alle Erlöse der Veranstaltungen fließen nämlich in soziale Projekte von Manitu Arbeits- und Sozialprojekte Pirna und der Awo-Jugendwerkstatt. Cindy Scharm ist, wenn sie keine blonde Geisterbraut ist, Manitu-Vorsitzende. Als solches hat sie ganz irdische und überhaupt nicht gruselige Ziele. Der Verein will unter anderem eine Suppenküche, einen Stadtteilladen und eine Begegnungsstätte aufbauen und mit ein paar Flohmarkt-Aktionen beginnen. Auch in Heidenau will der Verein Fuß fassen und aktiv werden. Doch das ist alles komplizierter als gedacht. Jetzt hat der Verein erst einmal Räume bezogen, die er sich mit der Kulturkiste auf der Kirchgasse in Pirna teilt. Die Manitus nutzen jede Gelegenheit, sich bekannt zu machen. Mit und ohne Grusel und Geister.

Die Stunde der großen Geister schlägt am Sonnabend, dem 28. Oktober, ab 20 Uhr. Sie können sich auf dem Friedhof, beim Höllenfeuer oder in all den anderen gruseligen Orten erschrecken lassen, sagt Cindy Scharm. Was anderen einen kalten Schauer über den Rücken jagt, lässt sie zufrieden grienen.

Weil auch der Geisternachwuchs ganz besessen ist, öffnet das Geisterhaus noch einmal. Am 31. Oktober zwischen 15 und 19 Uhr können die mutigen kleinen Geister es dann erkunden. Dann ist auch das Außengelände an der Jugendwerkstatt schön-schaurig. Hexen und andere gruselige Gestalten trifft man dann dort. Mal sehen, wer Cindy Scharm erkennt. „Ich freue mich, meine Hobbys, die Geisterwelt und etwas Soziales zu machen, so miteinander verbinden zu können.“

Eintritt: 31. Oktober, 15 bis 19 Uhr, kleine Geister zwei Euro, große Geister 2,50 Euro, Anmeldung erwünscht;

28. Oktober, Teilnahme ab 18 Jahre, 20 Uhr, zehn Euro, Vorverkauf läuft; Restkarten am Abend, Kontakt/Anmeldung: 0176 41798719, per E-Mail