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Pirna freut sich auf Südumfahrung

Die Baufreigabe für Pirnas neue Ortsumgehung wird im Internet überwiegend gefeiert. Doch es gibt auch kritische Töne.

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© Foto: SZ

Pirna. So viel Lobgesang ist selten: Die Kunde über die Baufreigabe für die Pirnaer Südumfahrung hat bei vielen Pirnaern beinahe einen kollektiven Rausch ausgelöst. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Mittwoch ein milliardenschweres Investitionspaket für Bundesfernstraßen auf den Weg gebracht. Darin enthalten ist auch das einzige Projekt in Sachsen: die neue Pirnaer Ortsumgehung mit Baukosten von rund 97 Millionen Euro, Baustart soll wohl im nächsten Jahr sein.

Im sozialen Netzwerk Facebook stößt die Kunde auf ein überwiegend positives Echo, Erleichterung macht sich breit. „Na endlich, das wurde aber auch Zeit“, schreibt Ramona Wenzel. Und Peter Rüdiger Krause ergänzt: „Eine wirklich gute Nachricht für die Stadt.“ Auch viele andere Kommentatoren titulieren mit den Worten „endlich“ und „längst überfällig“ die Berliner Entscheidung, die Pirna in Kürze eines der größten und teuersten Straßenbauvorhaben bescheren könnte.

Offensichtlich wurde die Nachricht von vielen lange herbeigesehnt. „Es wird Zeit“, schreibt Uwe Sonntag. Und auch Jürgen Richter stimmt in diesen Tenor ein: „Dass wir das noch erleben dürfen! Top! Dank und Anerkennung allen, die dafür unbeirrbar eingetreten sind.“

In die ausgelassene Freude mischen sich aber auch skeptische Stimmen. „Ich glaube erst an die Straße, wenn sie existiert“, schreibt Sandra Schneider. Und Franzi Hübner mutmaßt, es werde nun ewig dauern, ehe die Straße fertig sei, sie koste ordentlich „Kohle“ und es sei dahingestellt, ob sie tatsächlich etwas bringe.

Aus Sicht von Kritikern bringt die Verbindung nichts, und wenn, dann meist Nachteile. „Entlastung der Stadt auf Kosten der Zerstörung von Kohlberg, Viehleite und des Gottleubatal? Autofahrer vom Sonnenstein wird es sicher freuen, die Händler in der Innenstadt und die Anwohner des Gottleubatals wohl eher weniger“, schreibt Frank Salzmann.

Ein „Eh Brandy Ha“ kommentiert, es werde lediglich Geld ins Elbtal geschmissen. Eine Umgehung in der vorliegenden Variante schneide doch Pirna wieder ab. Die Stadt werde damit abseits der neuen Trasse liegengelassen. Ein Ausbau der Straße über Cotta genüge. Dieser Aussage pflichtet auch Facebook-Nutzer Marcel Herzog bei, der ebenfalls eine Pirna-Umfahrung über Krietzschwitz und Cotta favorisieren würde. (SZ/mö)