Merken

Pillnitzer Künstlerin lässt Ballerinas in China tanzen

Vor zwei Jahren haben Chinesen die Brunnen von Malgorzata Chodakowska entdeckt. Und wollten auch einen.

Teilen
Folgen
© Lothar Spenger

Von Kay Haufe

Tausende Kilometer in Sekunden zu überwinden, ist heute kein Problem mehr. Wer etwas Besonderes sucht, wird im Internet oft fündig. Und so gelangt eine Anfrage ganz leicht aus dem chinesischen Suzhou nach Dresden. Die zarten Frauenkörper, die die Brunnen von Malgorzata Chodakowska zieren, hatten die Investoren eines Einkaufszentrums in der 13-Millionen-Einwohnermetropole nahe Shanghai so begeistert, dass sie auch einen solchen Brunnen wollten.

Zwei Jahre ist es bereits her, dass sie den Kontakt zur Pillnitzer Künstlerin suchten. Konkret hatte es ihnen die Bronzeskulptur der kleinen Ballerina angetan, die die Künstlerin vor drei Jahren gestaltet hatte. „Ich habe ihnen dann angeboten, eine Frauengruppe als Ballerinas zu gestalten, und hatte dabei völlig freie Hand“, sagt Chodakowska. Vor zwei Wochen war es so weit: Das Einkaufszentrum und mit ihm der Brunnen wurden eröffnet. Das Innenleben der Tänzerinnen, in denen die Wasserrohre verpackt werden müssen, hat sie wie immer mit dem Dresdner Wassertechniker Eberhard Grundmann abgesprochen. Denn die nassen Ballettröckchen müssen schließlich perfekt sitzen. Für die zierlichen Frauen hat sie drei verschiedene Gesichter modelliert, von denen eines asiatische Züge trägt. „Zur Eröffnung waren sehr viele Leute gekommen, die sich gefreut haben. Ich bin immer wieder glücklich, dass meine Figuren bei den Leuten Freude auslösen“, sagt Chodakowska. Kleine Mädchen hätten gleich die Posen der Tänzerinnen eingenommen. „Es war ein wunderbares Bild.“ Die Künstlerin, die Suzhou vor sechs Jahren als Touristin besucht hatte, war erstaunt von der rasanten Entwicklung der Stadt. „Es fahren sehr viele Mopeds, aber fast alle elektrisch, ohne Abgase und Lärm“, sagt sie.

Die wunderbaren Brunnen der Künstlerin kann man auch in Dresden und Umgebung betrachten. Sie finden sich nicht nur vor dem Pillnitzer Weingut ihres Mannes Klaus Zimmerling, sondern auch vor einem Wohnhaus der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt auf der Tiergartenstraße/Ecke Franz-Liszt-Straße sowie vor dem Radebeuler Standesamt. Außerdem hat Malgorzata Chodakwska die Figur „Träumende“ für den SZ-Unternehmerpreis gestaltet.