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Pflaumentoffel erobern Stadtmuseum

Die neue Weihnachtsausstellung in Neustadt dreht sich um die süßen Schornsteinfeger. Die haben eine lange Geschichte.

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© Dirk Zschiedrich

Von Katarina Gust

Neustadt. Das Stadtmuseum in Neustadt stellt in der diesjährigen Weihnachtsausstellung einen ganz besonderen Herren in den Mittelpunkt: den Pflaumentoffel. Der wurde nach dem Vorbild eines Schornsteinfegers gestaltet. Ein traditioneller Pflaumentoffel besteht dabei aus getrockneten oder gebackenen Pflaumen, die mit Holzstäbchen zu einem Männchen gesteckt werden. Dieses hat eine bemalte Papierkugel als Kopf und darauf einen Pappzylinder sowie eine Leiter aus Papier in der Hand. Das Vorbild für den Pflaumentoffel sind Kinder. Er steht stellvertretend für Waisenjungen, die ab dem 17. Jahrhundert mithilfe einer kurfürstlich-sächsischen Genehmigung als Essenkehrermeister gearbeitet haben. Die sieben- oder achtjährigen Kinder waren die einzigen, die durch die hohen und engen Kamine der Bürgerhäuser kriechen und diese reinigen konnten.

Für die Sonderausstellung arbeitet das Neustädter Museum mit Roland Hanusch zusammen. „Der Freitaler beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Geschichte dieses wohlschmeckenden Herren“, sagt Museumsleiterin Ulrike Hentzschel. Hanusch stellt den Museum etliche Leihgaben zur Verfügung. Darunter den Pflaumentoffel als Abbildung, Christbaumschmuck oder auch Holzfiguren. Auch die Geschichte dieses ursprünglich Dresdner Brauchs wird in der Ausstellung beleuchtet. „Wie immer wird das ganze Museum im weihnachtlichen Glanz erstrahlen und verspricht in der doch immer aufregenden und leider auch hektischen Adventszeit einige ruhige Momente“, sagt Ulrike Hentzschel, die sich auf viele Besucher freut.

Die Weihnachtsausstellung „Zwetschgenmännl und Pflaumentoffel“ läuft vom 19. November bis zum 8. Januar im Stadtmuseum in Neustadt.

Öffnungszeiten: Di-Do 10-16 Uhr, Fr 10-14 Uhr, Sa/So 13-17 Uhr, 24./31.12. und 1.1. geschlossen.