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Pesterwitzer enttäuscht über Rathaus

Freitaler Anwohner stemmen sich gegen ein geplantes Baugebiet – und wollen mehr Grün.

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© Archivbild/ Karl-Ludwig Oberthür

Freital. Mehr Grün, statt mehr Beton: Das fordert eine Gruppe aus rund 40 Anwohnern in Pesterwitz. Sie stellt sich gegen die Pläne, eine etwa sechs Hektar große Eigenheimsiedlung an der Dölzschener Straße zu errichten. Deshalb hatten die Anwohner angeregt, eine Streuobstwiese im vorgesehenen Baugebiet anzulegen. Die Bürger würden dabei helfen und sich auch an der Pflege beteiligen. Ihren Vorschlag hatte die Initiative, die aus rund 20 Familien besteht, vor einigen Wochen per Brief an den Oberbürgermeister geschickt.

Nun kam aus der Verwaltung die Antwort. In dem Schreiben heißt es, dass die Pläne für das neue Wohngebiet derzeit beim Landratsamt zur Genehmigung liegen. Was zum Ausgleich für die Bebauung in Sachen Landschaftspflege getan wird, wo zum Beispiel Bäume gepflanzt werden, wird noch genau festgelegt, heißt es.

„Wir sind enttäuscht über die Absage“, sagt Ullrich Naumann, Sprecher der Initiative. Man wolle aber nicht aufgeben. So bereiten die Anwohner eine sogenannte Normenkontrollklage vor. Als Normenkontrolle bezeichnet man die Überprüfung von Rechtsnormen darauf hin, ob sie mit höherrangigem Recht, also zum Beispiel mit dem Grundgesetz, vereinbar sind.

Die städtische Freitaler Projektentwicklungsgesellschaft (FPE) plant an der Dölzschener Straße insgesamt 56 Baugrundstücke. Der dafür nötige Bebauungsplan wurde nach Abwägung aller eingegangenen Bedenken und Hinweise vom Stadtrat im Juni 2016 beschlossen.

Die Anwohner-Initiative kritisiert die zunehmende Verbauung in Pesterwitz. Zudem würden die Behörden die Einhaltung von vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen, etwa Anpflanzungen, unzureichend kontrollieren. Auch werden immer wieder Ausnahmen von existierenden Bebauungsplänen gemacht. (SZ/cb)