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Penny sagt tschüss

Heute schließt der Markt an der Goethestraße. Die Haus-Eigentümer haben neue Pläne.

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© Nikolai Schmidt

Von Matthias Klaus

Es ist ein trauriger Abschied von Penny an der Goethestraße. Ein handgeschriebenes Schild für die Kunden, auf denen für deren Treue gedankt wird, ein Gruß für ein frohes Fest – das war’s. Penny in der östlichen Vorstadt ist Geschichte, heute wird dichtgemacht. „Wirtschaftliche Gründe“ seien es gewesen, die das Unternehmen zu dem Schritt zwangen, so begründete es die Pressestelle gegenüber der SZ.

Penny an der Goethestraße wurde erst 2009 eröffnet. Damals verkaufte die Tengelmann-Gruppe ihre Plus-Märkte. Ein solcher war auch an der Goethestraße geplant, aber am Ende wurde der Markt in der Südstadt gleich als Penny eröffnet. Eigentümer des Gebäudes ist allerdings keine Supermarkt-Kette, sondern die TLG Immobilien AG aus Berlin mit einer seiner Niederlassungen in Dresden. „Das Objekt gehört zu unserem Bestand in Görlitz“, bestätigt TLG-Pressesprecher Christoph Wilhelm. Nachdem der Mieter Penny das Haus aufgibt, sucht die TLG nun nach einer Lösung, um es weiter zu vermarkten. Aus Sicht der AG kann es dabei nur eine sein. „Wir streben eine Neuvermietung an einen Lebensmittelhändler wie gehabt an“, sagt Christoph Wilhelm. Damit solle die „Nahversorgung in diesem Stadtteil von Görlitz“ gesichert werden.

Penny hatte zwar wegen wirtschaftlicher Gründe geschlossen. Aber das bedeute nicht zwangsläufig „rote Zahlen“, wie die Pressestelle mitteilte. Jeder Standort müsse allerdings einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens beitragen. Deshalb können auch Filialen geschlossen werden, deren „schwarze Zahl“ zu klein ausfällt. Das war offensichtlich im Markt an der Goethestraße so. Grundsätzlich, heißt es von Penny, wolle das Unternehmen als Teil der genossenschaftlichen Rewe-Gruppe Märkte nur als letzten Schritt schließen. Kurzfristige Umsatzschwankungen würden in Ruhe analysiert. Nach der Eröffnung von Penny an der Goethestraße wurde zunächst eine Einkaufslücke für die Bewohner der östlichen Südstadt geschlossen. Allerdings öffneten in den vergangenen Jahren ringsum weitere Märkte oder stellten ihr Sortiment um. Zuletzt war der Penny-Markt an der Bahnhofstraße umgebaut worden. Unter dem Motto „Für Sie lass ich mich runderneuern“ wurde das Markt-Konzept komplett überarbeitet, unter anderem mit einer Neuaufteilung des Sortiments, einem neuen Logo, neuer Warenpräsentation. Penny an der Goethestraße konnte da nicht mithalten. Nach SZ-Informationen wurden den Verkäuferinnen neue Jobs angeboten.

Die Schließung des Marktes ist nicht die erste der Marke in Görlitz. Ende vergangenen Jahres machte bereits Penny in Rauschwalde zu. Damals hieß es, dass weitere Märkte in Görlitz nicht „aktuell“ vom Aus bedroht seien. Ob es schon neue Interessenten für das Gebäude an der Goethestraße gibt, ließ die TLG gestern noch offen.