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Pegida will Partei gegründet haben

Nach einer Pause in der vergangenen Woche ist Pegida am Montag wieder in der Dresdner Innenstadt aktiv - und äußert sich auch zur lange angekündigten Parteigründung.

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© SZ

Dresden. Nach einer Pause in der vergangenen Woche ist Pegida am Montag wieder in der Dresdner Innenstadt aktiv. Dieses Mal trafen sich die Anhänger des Bündnisses am Wiener Platz.

Neben Siegfried Däbritz war dieses Mal auch Lutz Bachmann wieder auf der Bühne. Er äußerte sich einmal mehr zur lange angekündigten Pegida-Parteigründung. Dies habe man nun vollzogen, vor allem weil man einem angeblich drohenden Vereinsverbot des Pegida e.V. zuvorkommen wolle. Daher habe man im Juni die „Freiheitlich Direktdemokratische Volkspartei“ (FDDV) gegründet. Bachmann werde aber keine Position in der Partei bekleiden, sondern bleibe der „Lutz von der Straße“. In die Vorbereitungen ist er aber offenbar eingebunden: Die Domain der neuen Website ist auf Bachmann registriert. Wie die Satzung aussieht oder wer zu den FDDV-Gründungsmitgliedern zählt, verriet er allerdings nicht.

Die FDDV werde laut Bachmann nicht in direkte Konkurrenz zur AfD treten. „Wir werden diese AfD unterstützen beim nächsten Bundestagswahlkampf und nur in ganz, ganz wenigen Landkreisen oder Wahlbezirken Direktkandidaten stellen“, kündigte er an. Es gebe gute Verbindungen zu verschiedenen AfD-Landesverbänden in ganz Deutschland, abgesehen vom sächsischen Landesverband der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry, wo „Eiszeit“ herrsche.

Ursprünglich hatte man Renate Sandvoss von „Journalistenwatch“ als Gastrednerin angekündigt. Allerdings sei sie erkrankt und könne deshalb nicht nach Dresden reisen, sagte Bachmann. Das Portal „Journalistenwatch“ des ehemaligen „taz“-Journalisten Thomas Böhm wird von Jena aus betrieben. Seit Mai 2016 ist Böhm auch Bundesgeschäftsführer des rechtspopulistischen Vereins Pax Europa, unter der Jenaer Adresse von „Journalistenwatch“ firmiert auch der Thüringer Landesverband der rechten Kleinpartei „Die Freiheit“.

Probleme bereiten Pegida nicht nur die Redner, sondern wohl auch die Ordner. Weil es an diesen mangele, kündigte Lutz Bachmann an, dass es in der kommenden Woche keine Demonstration in Dresden geben soll.

Die Studentengruppe „Durchgezählt“ teilte auf Twitter mit, dass sich zwischen 1800 bis 2400 Teilnehmer bei Pegida versammelten. Eine Gegendemo zog ebenfalls durch die Innenstadt. Größere Zwischenfälle wurden bislang nicht bekannt. (szo)