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Pegida marschiert durch die Neustadt

Ohne ihren Anführer Lutz Bachmann sind Anhänger des Bündnisses durch die Innere Neustadt gelaufen. Das Wetter meinte es mit dem „Volk“ nicht gut.

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© kairospress

Dresden. Ohne ihren Anführer Lutz Bachmann hat die Pegida-Bewegung am Montagabend auf dem Schlesischen Platz vor dem Bahnhof Neustadt demonstriert. 6 000 Teilnehmer waren angemeldet, etwa 2 500 beteiligten sich tatsächlich. Im Anschluss an die kurze Auftaktkundgebung führte der Zug durch die Innere Neustadt und wieder zurück zum Schlesischen Platz, wo schließlich Siegfried Däbritz vom Pegida-Team und Martin Sellner von der rechten Identitären Bewegung Österreichs Reden hielten. Ein aufziehendes Gewitter, Wind und Regen ließen die Verabstaltung schnell enden.

Der Demo-Abend in Dresden

Pegida ist am Montag durch die Innere Neustadt marschiert.
Pegida ist am Montag durch die Innere Neustadt marschiert.
Bis zu 2500 Pegida-Anhänger kamen auf den Schlesischen Platz am Bahnhof Dresden-Neustadt.
Bis zu 2500 Pegida-Anhänger kamen auf den Schlesischen Platz am Bahnhof Dresden-Neustadt.
Anreisenden Hooligans, die Pegida "unterstützen" wollten, gelang die Anreise nicht.
Anreisenden Hooligans, die Pegida "unterstützen" wollten, gelang die Anreise nicht.
Mülltonnen hielten die Straßenbahn der Linie 13 auf.
Mülltonnen hielten die Straßenbahn der Linie 13 auf.
Dann griff die Polizei ein: Es wurden Personalien aufgenommen und Platzverweise erteilt.
Dann griff die Polizei ein: Es wurden Personalien aufgenommen und Platzverweise erteilt.
Die Beamten sicherten viele Bereiche der Inneren Neustadt ab.
Die Beamten sicherten viele Bereiche der Inneren Neustadt ab.
Pegida-Anhänger brachten wie immer ihre gebastelten Schildchen mit.
Pegida-Anhänger brachten wie immer ihre gebastelten Schildchen mit.
Anreisende Hooligans steckten derweil in der Starßenbahn am Rosa-Luxemburg-Platz fest.
Anreisende Hooligans steckten derweil in der Starßenbahn am Rosa-Luxemburg-Platz fest.
Andere Pegida-Unterstützer waren lieber mit ihren eigenen Fahrzeugen angereist.
Andere Pegida-Unterstützer waren lieber mit ihren eigenen Fahrzeugen angereist.
Es blieb weitgehend ruhig.
Es blieb weitgehend ruhig.
Dieses Mal stellten sich den Pegida-Anhängern...
Dieses Mal stellten sich den Pegida-Anhängern...
... insgesamt vier Gegendemos entgegen.
... insgesamt vier Gegendemos entgegen.
Pegida-Gegner sammelten sich u.a. am Albertplatz.
Pegida-Gegner sammelten sich u.a. am Albertplatz.
Von dort aus ging es dann durch die Neustadt.
Von dort aus ging es dann durch die Neustadt.
Ein Bild vom Nachmittag: Mehrere Hooligans sammeln sich an "Ackis Sportsbar" am Straßburger Platz.
Ein Bild vom Nachmittag: Mehrere Hooligans sammeln sich an "Ackis Sportsbar" am Straßburger Platz.
Sie wollten Pegida "unterstützen", obwohl Lutz Bachmann diese Art Unterstützung per Videobotschaft ablehnte.
Sie wollten Pegida "unterstützen", obwohl Lutz Bachmann diese Art Unterstützung per Videobotschaft ablehnte.
Insgesamt waren nach Angaben der Studentengruppe Durchgezählt bis zu 2200 Gegendemonstranten auf den Straßen der Neustadt unterwegs.
Insgesamt waren nach Angaben der Studentengruppe Durchgezählt bis zu 2200 Gegendemonstranten auf den Straßen der Neustadt unterwegs.
Pegida-Anhänger und Gegendemonstranten wurden von der Polizei getrennt.
Pegida-Anhänger und Gegendemonstranten wurden von der Polizei getrennt.

Verschiedene Gruppen hatten im Vorfeld fünf Gegendemonstrationen angekündigt - bis zu 2200 Menschen nahmen letztlich daran teil. Im Internet hatten dagegen „Ultras und Hooligans Deutschland“ aufgerufen, sich Pegida anzuschließen. Von „Ackis Sportsbar“ am Straßburger Platz aus machten sich einige Dutzend Rechte auf den Weg in die Neustadt, wurden aber von blockierten Straßenbahngleisen und der Polizei aufgehalten und letztlich wieder auf die andere Elbseite zurückgeschickt.

Der Demoabend im Tickerprotokoll:

20:58 Uhr: Wir beenden den Ticker und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.

20:53 Uhr: Die Polizei war am Montag mit rund 500 Beamten im Einsatz. Während die Demos selbst weitgehend störungsfrei verliefen, hatte die Polizei mit den etwa 70 Rechten in der Straßenbahn der Linie 13 zu tun. In einer Mitteilung hieß es, dass diese teilweise vermummt in Richtung der Pegida-Versammlung unterwegs waren und es deshalb Identitätsfeststellungen gab. Da sich einige der Personen dieser polizeilichen Maßnahme widersetzten, mussten die Beamten auch Pfefferspray einsetzen.

20:15 Uhr: Hooligans werden weiterhin in kleinen Gruppen von Polizisten durch die Baustelle auf die andere Elbseite geschickt.

20:00 Uhr: Die Hooligans werden jetzt grüppchenweise von Polizisten durch die Baustelle an der Albertbrücke auf die andere Elbseite gebracht. Eine kleine Gegendemonstration wurde zuvor von Polizeiautos abgedrängt. Am Rosa-Luxemburg-Platz ist es bisher friedlich geblieben.

19:50 Uhr: Nach einem Wahlaufruf für AfD und FPÖ ist Sellner fertig, nun wird die deutsche Nationalhymne mit Ramona gesungen und dann soll Schluss sein.

19:48 Uhr: Durchgezählt meldet via Twitter zwischen 1 900 bis 2 200 Gegendemonstranten.

19:46 Uhr: An der Bahnhaltestelle Hoyerswerdaer Straße haben Gegendemonstranten anreisende Hooligans umstellt.

19:44 Uhr: Während Sellner weiter spricht, geht das Gewitter richtig los. Es regnet, blitzt und donnert. Egal, Sellner erzählt, dass der Widerstand in Österreich weitergehe. Das die IB vom Verfassungsschutz in Österreich beobachtet wird, erwähnt er nicht.

19:39 Uhr: Nun spricht Martin Sellner von der rechten Identitären Bewegung (IB) in Österreich und nimmt - natürlich - Bezug auf die Wahl in Österreich. Er schreit „Van der Bellen ist nicht mein Präsident“.

19:36 Uhr: Immer mehr Blitze zucken am Dresdner Himmel, doch Siegried Däbritz hält munter seine Rede vor den Pegida-Anhängern. Er spricht vom „zivilisierten Europa“. Das Publikum ruft „Abschieben“.

19:33 Uhr: Während Däbritz seine Rede redet, bildet die Polizei eine Kette um die Pegida-Anhänger auf dem Schlesischen Platz. Vermutlich, weil sich die Gepida-Demo nähert.

19:32 Uhr: Däbritz spricht von Lügen, Wahrheit der Politiker usw. Migranten nennt er „Bootsausflügler“.

19:28 Uhr: Wie erwartet spricht Siegfried Däbritz nun über die Österreich-Wahl und sein Demokratieverständnis.

19:25 Uhr: Am Rosa-Luxemburg Platz wurde die Bahnlinie 13 gestoppt. Personalien von Pegida-Anhängern und Hooligans werden festgestellt, dann gibt es Platzverweise. Offenbar wurde gegen das Vermummungsverbot verstoßen.

19:23 Uhr: Die Hymne ist überstanden. Nun ruft das Publikum „Merkel muss weg“. Siegfried Däbritz witzelt auf der Bühne über Merkels Türkei-Besuch, den Pegida-Anhängern gefällt das sichtlich.

19:22 Uhr: Offenbar feiert Lutz Bachmann heute in den Geburtstag seiner Frau herein. Diese hat laut ihrer Facebookseite am 24. Mai Geburtstag.

19:18 Uhr: Die Pegida-Anhänger kommen nun wieder am Bahnhof Neustadt an, die Hymne erklingt.

19:16 Uhr: Die Bahngleise auf der Rothenburger Straße sind wegen mit der Linie 13 anreisender Hooligans mit Mülltonnen blockiert.

19:13 Uhr: Die Gepida-Demo startet nun vom Albertplatz in Richtung Alaunstraße. Pegida ist derweil auf dem Rückweg zum Bahnhof.

19:06 Uhr: Bei Pegida demonstrieren heute zwischen 2000 und 2500 Menschen, teilt die Studentengruppe „Durchgezählt“ via Twitter mit.

19:04 Uhr: SZ-Reporter schätzen, dass sich heute etwa 1 000 Gegendemonstranten versammelt haben, die meisten davon am Albertplatz.

19:03 Uhr: Das sieht nach Gewitter aus: Dunkle Wolken und Donner über Dresden.

18:58 Uhr: Der Albertplatz an der Einmündung Königstraße ist komplett dicht. Die Route wird später wohl über die Hainstraße wieder zurück zum Bahnhof führen.

18:55 Uhr: Pegida läuft nun auf die Königstraße. SZ-Reporter schätzen etwa 2500 Teilnehmer.

18:52 Uhr: Pegida ist bereits losgelaufen, es geht Richtung Albertplatz. Dort machen die Gepida-Gegendemonstranten Krach. Die Polizei macht dicht - und zieht Helme auf.

18:46 Uhr: Bachmann fehlt heute bei Pegida, weil seine Frau Vicky Geburtstag hat. Das sei ihm wichtiger als Pegida.

18:45 Uhr: Mittlerweile hat der Deutsche Wetterdienst eine offizielle Wetterwarnung herausgegeben: Demnach besteht die Gefahr des Auftretens von starken Gewittern der Stufe 2 von 4.

18:35 Uhr: Petrus spielt heute wohl nicht mit. Die Pegida-Organisatoren verkünden eine Wetterwarnung vor Starkregen. Sollte der wirklich kommen, soll die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen aufgelöst werden.

18:25 Uhr: Am Sachsenplatz sind die Hooligans nach Infos von Radio Dresden aus der Bahn gestürmt, mussten dann aber wohl zurück. Die Polizei bereitet sich nun auf der Neustädter Seite auf die unerwünschten „Pegida-Unterstützer“ vor.

18:21 Uhr: Mehrere Dutzend Hooligans sollen nun mit der Straßenbahn in Richtung Neustadt unterwegs sein.

18:15 Uhr: Am Albertplatz füllt es sich: Mittlerweile sind hier SZ-Schätzungen zufolge etwa 600 Leute.

18:13 Uhr: Auf dem Schlesischen Platz stehen mittlerweile mehrere Hundert Pegida-Anhänger. Auf dem Bühnenwagen ist eine Mistgabel zu sehen.

18:11 Uhr: Es scheint Stress bei der Anreise zu geben: Im Lautsprecher am Bahnhof wird von einem Feuerwehreinsatz an der Strecke gesprochen. Es soll bis zu 40 Minuten Verspätung bei einigen Zügen geben.

18 Uhr: Am Albertplatz startet eine der vier Gegendemos unter dem Motto „Arsch hoch gegen Pegida“. Es dürften etwa 200 Leute hier sein, allerdings ist noch starker Zulauf.

17:58 Uhr: Für Dresden existiert nun eine Unwettervorwarnung: Zwischen 18:00 Uhr und 05:00 Uhr könnte es laut unwetterzentrale.de gewittern.

17:55 Uhr: Bei der Gegendemo „Nationalismus raus aus den Köpfen“ sind bislang nur wenige Menschen zu sehen. Die Veranstaltung soll 18 Uhr am Carolaplatz beginnen.

17:50 Uhr: Vor „Ackis Sportsbar“ haben sich Augenzeugenberichten zufolge mittlerweile mehrere Dutzend Leute eingefunden.

17:40 Uhr: Auf dem Schlesischen Platz vor dem Bahnhof Neustadt sind bislang noch keine Pegida-Anhänger zu sehen. Es ist aber noch eine gute Stunde Zeit bis zum Beginn der Kundgebung. Derzeit baut Pegida den Bühnenwagen auf.

17:33 Uhr: In der Neustadt staut es sich: Neben den Demos und dem Polizeieinsatz hat sich auf der A4 zwischen Dresden-Neustadt und Dresden-Altstadt ein Lkw-Unfall ereignet. Dort steht nur noch ein Fahrstreifen zur Verfügung.

17:20 Uhr: Vor „Ackis Sportsbar“ sind bislang maximal 20 Leute zusammengekommen. Die Polizei hat mehrere Mannschaftswagen vor Ort.

17:10 Uhr:Uhr: Gleich vier Demos gegen Pegida sind für 18 Uhr angekündigt: Diese starten am Artesischen Brunnen am Albertplatz, auf dem Alaunplatz, an der Kreuzung Antonstraße/Leipziger Straße sowie am Carolaplatz.

17:06 Uhr: Die ersten Polizeieinheiten haben u.a. am Albertplatz und am Bahnhof Dresden-Neustadt Position bezogen.

17:00 Uhr: Angesichts der diversen Aufrufe von rechten Gruppen, sich die Neustadt „holen“ zu wollen, hat die Polizei ihre Kräfte verstärkt. Etwa eine Hundertschaft sei zusätzlich eingeplant worden. Zudem werde Pegida nur eine kleine Runde laufen können. Allerdings steht noch nicht fest, auf welchen Straßen das sein wird.

16:55 Uhr: Um 17.30 Uhr wollen sich Hooligans am Straßburger Platz vor „Ackis Sportsbar“ formieren und sich anschließend in die Neustadt gehen. Bislang sind hier nur wenige Teilnehmer dem entsprechenden Aufruf gefolgt.

So berichteten wir am Montag:

Auch an diesem Montagabend werden in der Stadt wieder mehrere politische Kundgebungen stattfinden. Pegida trifft sich um 18.30 Uhr auf dem Schlesischen Platz vor dem Bahnhof Dresden-Neustadt. Der Versammlungsbehörde zufolge ist die Veranstaltung für 6 000 Teilnehmer angemeldet. Im Anschluss an die Auftaktkundgebung soll wie gewohnt ein „Spaziergang“ stattfinden. Auf welcher Route Lutz Bachmann und seine Unterstützer demonstrieren wollen, ist noch unklar. Bereits im Februar hatten die Rechtspopulisten versucht, durch die Äußere Neustadt zu ziehen - die Stadt untersagte damals den Zug aus Sicherheitsgründen.

Das Bündnis Gepida (Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter) und Unterstützer haben vier Gegenveranstaltungen angemeldet. Diese starten am Artesischen Brunnen am Albertplatz, auf dem Alaunplatz, an der Kreuzung Antonstraße/Leipziger Straße sowie am Carolaplatz.

Problematisch könnte ein Aufzug von Hooligans werden, der sich um 17.30 Uhr am Straßburger Platz vor „Ackis Sportsbar“ formieren und sich anschließend die Neustadt „holen“ will. Schon vor einigen Tagen hatten „Ultras & Hooligans Deutschland“ im Internet dazu aufgerufen, die Pegida-Kundgebung zu „unterstützen“. Offenbar will man von der Altstädter Elbseite zum Bahnhof Dresden-Neustadt laufen oder mit der Linie 13 per Straßenbahn zur Kreuzung Bautzner Straße/Rothenburger Straße fahren, um von dort zum Pegida-Versammlungsort zu gelangen. So möchten die Fußball-Schläger „Stärke gegen linksextreme Gewalt“ zeigen. Die Polizei teilte auf Twitter mit, dass man die Aufrufe wahrgenommen und die Lageplanung entsprechend angepasst habe.

In einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft hat sich Pegida-Mitbegründer Bachmann gegen diese Art der „Unterstützung“ ausgesprochen und seine Anhänger zur Gewaltfreiheit aufgerufen. (szo)