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Pegida läuft auch ohne Bachmann

Das Bündnis hat sich erstmals nach dem Aktionstag am 6. Februar wieder zum sogenannten Abendspaziergang getroffen. Lutz Bachmann war erneut abwesend.

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© dpa

Dresden. Pegida hat sich am Montagabend erstmals nach dem Aktionstag am 6. Februar wieder zum sogenannten Abendspaziergang getroffen. Nicht dabei war erneut Lutz Bachmann. Wie Siegfried Däbritz vom Pegida-„Orgateam“ erklärte, sei Bachmann weiterhin erkrankt. Details nannte er nicht. Nach Angaben der Studenteninitiative „Durchgezählt“ kamen bis zu 4 300 Anhänger des Bündnisses auf dem Neumarkt zusammen. Bei einer Gegendemo nahmen demnach bis zu 350 Menschen teil. Einen Gegendemonstranten, der einen Lichtmast entlang der Demo-Route an der Wilsdruffer Straße erklommen hatte, schützte die Polizei vor einem Angriff aggressiver Pegida-Anhänger. Ansonsten hatten die 280 Beamten ersten Informationen zufolge nicht viel zu tun.

Wir berichteten aktuell vom Demo-Geschehen:

20:21 Uhr: Die Pegida-Kundgebung ist fast vorbei. Däbritz ruft noch dazu auf, „Beweise“ für angebliche Repressalien durch Arbeitgeber zu erbringen. Dann wird die Nationalhymne von einem Zuschauer gesungen, denn die eigentliche Stammsängerin habe abgesagt. Danach wird die Veranstaltung für beendet erklärt.

20:18 Uhr: Die EU werde an die Wand gefahren, orakelt Festerling. Man müsse nun den Blick gen Osten richten. Denn dort würden die echten Europäer leben. Es gehe um Heimat, Freiheit, Tradition - die überall Menschen auf die Straße treibe. Festerling bemüht sich, ihre eigenen Reden der verganegnen Monate verbal noch weiter zu unterbieten. Wohl auch, um durch neue Negativ-Schlagzeilen im Gespräch zu bleiben.

20:15 Uhr: Mit einer Abschlusskundgebung am Neustädter Markt endet nun die Gepida-Demo.

20:06 Uhr: Nun geht es einmal mehr gegen die Presse. „Seid ihr blind oder blöd“, ruft Festerling, das „Volk“ ruft „Lügenpresse“. Sie provoziert am laufenden Band, vermutlich, um im Gespräch zu bleiben. Das Publikum skandiert dankbar „Widerstand“. Wer erwartet hat, dass Festerling auf die vielen nicht gehaltenen Versprechungen Pegidas eingeht, wartete umsonst auf Antworten.

20:01 Uhr: Nun kommt als letzte Rednerin Pegidas Frontfrau Tatjana Festerling. Sie ruft den „Pegida-Aschermontag“ aus. Sie kritisiert den Berliner Erzbischof Heiner Koch, weil er gefordert hatte, dass Pegida klare Grenzen aufgezeigt werden sollten. Es geht ums Dritte Reich, entfesselte Mobs und feige Menschen hinter Gardinen. Es fallen Begriffe wie „Kostümsyrer“ und „bigotte“ Kirchenvertreter. In diesem „Stil“ geht es weiter.

Demo-Montag in Dresden

Ohne den erkrankten Lutz Bachmann hat sich Pegida am Montagabend erstmals nach dem Aktionstag am 6. Februar wieder zum sogenannten Abendspaziergang getroffen.
Ohne den erkrankten Lutz Bachmann hat sich Pegida am Montagabend erstmals nach dem Aktionstag am 6. Februar wieder zum sogenannten Abendspaziergang getroffen.
Nach Angaben der Studenteninitiative „Durchgezählt“ kamen bis zu 4 300 Anhänger des Bündnisses auf dem Neumarkt zusammen.
Nach Angaben der Studenteninitiative „Durchgezählt“ kamen bis zu 4 300 Anhänger des Bündnisses auf dem Neumarkt zusammen.
Bei einer Gegendemo nahmen demnach bis zu 350 Menschen teil.
Bei einer Gegendemo nahmen demnach bis zu 350 Menschen teil.
Viele Pegida-Anhänger hatten ihre immergleichen Schilder und Transparente dabei.
Viele Pegida-Anhänger hatten ihre immergleichen Schilder und Transparente dabei.
Einen Gegendemonstranten, der einen Lichtmast entlang der Demo-Route an der Wilsdruffer Straße erklommen hatte, schützte die Polizei vor einem Angriff aggressiver Pegida-Anhänger.
Einen Gegendemonstranten, der einen Lichtmast entlang der Demo-Route an der Wilsdruffer Straße erklommen hatte, schützte die Polizei vor einem Angriff aggressiver Pegida-Anhänger.
Die Gegendemo zog vom Theaterplatz über die Ostra-Allee zum Schloßplatz. Von dort aus ging es zum Neustädter Markt.
Die Gegendemo zog vom Theaterplatz über die Ostra-Allee zum Schloßplatz. Von dort aus ging es zum Neustädter Markt.
Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling bei ihrem Auftritt.
Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling bei ihrem Auftritt.
Pegida-Anhänger machen  ein Erinnerungsfoto an der Frauenkirche.
Pegida-Anhänger machen ein Erinnerungsfoto an der Frauenkirche.

19:57 Uhr: Durchgezählt twittert, dass heute nach einer ersten Schätzung zwischen 3200-4300 bei Pegida sind.

19:47 Uhr: Die ersten Pegida-Anhänger sind wieder auf dem Neumarkt eingetroffen. Nun wird es sicher noch Redebeiträge geben, dann sollte Schluss sein.

19:38 Uhr: Der Mann vom Mast (siehe 19:30 Uhr) ist mittlerweile wieder am Boden. Er wird von der Polizei vor wütenden Pegida-Demonstranten geschützt.

19:35 Uhr: Die Studenteninitiative Durchgezählt twittert, dass bei Gepida heute zwischen 300 und 350 Menschen gegen Pegida demonstrieren. Deren Zug ist derweil am Schloßplatz eingetroffen.

19:30 Uhr: Während Pegida auf der Wilsdruffer Straße spaziert, hält ein auf einen Lichtmast gekletterter Gegendemonstrant in unmittelbarer Nähe ein Schild mit der Aufschrift „Ich lebte einmal gern in dieser Stadt“. Die Polizei steht vor dem Mast, um den Mann vor den vorbeiziehenden Demonstranten zu schützen. Diese rufen „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen.“

19.23 Uhr: Die Pegida-Marschierer biegen von der Wilsdruffer in die St.Petersburger Straße ein. Vermutlich geht es über den Dr.-Külz-Ring weiter zum Postplatz.

19:14 Uhr: Nachdem ein Manuel genannter Pegida-Redner nun zu Ende gesprochen hat, bricht Pegida nun zum „Spaziergang“ auf. Es ertönt die Hymne, die Leute auf dem Neumarkt klatschen und rufen „Dresden zeigt wie es geht.“ Nach SZ-Reporterschätzung sind bei Pegida dieses Mal maximal 3000 Leute.

19:03 Uhr: Jetzt spricht eine Agnes aus Ungarn, die zum zweiten Mal bei Pegida sein soll. Auch sie spricht von der „Festung Europa“. Der Kontinent sei wehrlos. In diesem Stil geht es weiter. Die Gegendemo läuft derweil auf der Kleinen Packhofstraße Richtung Ostra-Allee.

18:55 Uhr: Däbritz spricht von Flüchtlingsansturm, Grenzsicherung, den Kosten etc. - die Anhänger rufen „Abschieben.“ Er spricht von aufgeklärter Lebensweise, die es in Europa bald nicht mehr geben werde.

18:50 Uhr: Bei Gepida geht nun die Demo los. Etwa 300 Menschen sind nach Schätzungen einer SZ-Reporterin dabei. Derweil spricht Däbritz auf dem Neumarkt, unterbrochen von „Lügenpresse-“ und „Widerstand“-Rufen.

18:47 Uhr: Siegfried Däbritz vom Pegida-“Orgateam“ verliest die Auflagen - und erinnert an die Zerstörung Dresdens 1945. Man legt eine Schweigeminute ein. Danach sagt er, dass Lutz Bachmann immer noch krank sei.

18:42 Uhr: Bei Pegida erklingt die übliche Hymne - es scheint also gleich loszugehen. Viele hier haben wieder die immergleichen Schilder und Fahnen dabei.

18:30 Uhr: Auf dem Neumarkt füllt es sich, am Theaterplatz sind bislang nur ein paar Dutzend Leute zu sehen.

18:05 Uhr: Sowohl auf dem Theaterplatz, wo sich Gepida sammelt, als auch auf dem Pegida-Treffpunkt Neumarkt ist es ziemlich übersichtlich. Allerdings beginnt Pegida auch erst um frühestens 18:30 Uhr.

Pegida wird sich am Montagabend erstmals nach dem Aktionstag am 6. Februar wieder zum sogenannten Abendspaziergang treffen. Dieses Mal kommen die Anhänger der Bewegung auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche zusammen. Eine von Gepida organisierte Gegendemo startet am Theaterplatz. (szo)