Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot haben am Sonntag Pegida und Gegner der Bewegung in Dresden demonstriert. Die Gefahr von Ausschreitungen war gegeben, doch es blieb friedlich. Alle Ereignisse des Tages zusammengefasst im Ticker-Protokoll:
16.17 Uhr: Alle Demonstrationen sind jetzt offiziell beendet. Überall in der Stadt ist es ruhig. Die Polizei schießt jetzt Gruppenfotos auf dem Theaterplatz, wo bis vorhin noch Pegida demonstrierte. Wir beenden an dieser Stelle unseren Ticker. Vielen Dank fürs Verfolgen und Ihre Aufmerksamkeit.
15.51 Uhr: Die Demo der Pegida-Gegner beginnt jetzt und soll über den Schlossplatz und die Augustusbrücke zum Bahnhof Neustadt führen.
Bilder vom Gegenprotest
Bilder der Pegida-Demonstration
Massives Polizeiaufgebot zum Pegida-Jahrestag
15.23 Uhr: Gleich soll eine Demo von der Sophienstraße zum Bahnhof Neustadt losgehen, schreibt die Initiative Nope bei Twitter. Unterdessen hat sich der Theaterplatz auch geleert. Der Abzug der Pegida-Demonstranten verlief friedlich.
15.18 Uhr: Der Abmarsch der Pegida-Anhänger verlaufe bislang friedlich, berichtet ein SZ-Reporter.
15.10 Uhr: Auch die Polizei ist heute wieder auf Twitter aktiv. Soeben erregt folgende Mitteilung Aufmerksamkeit: „Auf Weisung der Einsatzltg. wurde der Beamte abgezogen. Der Einsatzleiter distanziert sich von dieser Maßnahme und wird diese prüfen lassen.“ Der Tweet bezieht sich auf ein ebenfalls bei Twitter kursierendes Bild, auf dem ein Polizist verdeckt und offenbar ohne Erlaubnis Gegendemonstranten filmt.
15.07 Uhr: Bachmann erzählt zum Abschluss der Pegida-Kundgebung, dass er und Däbritz am Montag angeblich ein Innenstadtverbot hätten und deshalb nicht zum Bürgerfest von Dirk Hilbert kommen könnten. Sie rufen die Anhänger aber zu einer „Raucherpause“ auf. Die nächste Pegida-Demo findet den Angaben zufolge am 31. Oktober auf dem Altmarkt statt.
15.04 Uhr: MDR Sachsen berichtet unterdessen bei Twitter von einem verdächtigen Gegenstand, der an der Elbe angeschwemmt und von einem Angler entdeckt wurde. Das LKA Sachsen habe diesen demnach entgegen genommen. Noch sei klar, was es für ein Gegenstand ist.
15.01 Uhr: Die Pegida-Kundgebung ist bald zu Ende. Jetzt erklingt gleich die Hymne. Zum Abschluss gibt es Bachmann zufolge noch ein Pegida-Feuerzeug als Geburtstagsgeschenk für die Anhänger. 15 000 hat das Bündnis anfertigen lassen.
14.56 Uhr: Auf dem Schlossplatz sollen Augenzeugen zufolge etwa 100 Menschen derzeit gegen Pegida demonstrieren.
14.53 Uhr: Wieder Technikprobleme, während Pegida ein Video aus dem zweiten Jahr der Bewegung zeigt. Ein SZ-Reporter berichtet, dass die ersten Anhänger gelangweilt gehen.
14.38 Uhr: Bei Twitter meldet sich unterdessen auch Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) zu Wort. Sie schreibt: „Pegida wirkt wie ein Boykottaufruf gegen Dresden.“ Weiter heißt es: „Weniger Gäste, Studierende, internationale und nationale Wissenschaftler - Pegida -Mitläufern ist das egal.“
14.36 Uhr: Am Mikrofon bei Pegida steht jetzt Götz Kubitschek. Er gilt als einer der maßgeblichen Akteure der Neuen Rechten in Deutschland.
14.26 Uhr: Augenzeugen berichten, dass sich Teile des Gegenprotests sammeln und zurück zum Taschenbergpalais wollen. Den Angaben zufolge sollen einige der etwa 100 Personen vermummt sein.
14.20 Uhr: Die Teilnehmerzahlen der Demonstrationen unterscheiden sich deutlich. Bei Pegida sind es bis zu 8 000, beim Gegenprotest wohl bis zu 800 Menschen. Am Rande der Demonstration kommt es zu einer Diskussion zwischen Jürgen Kasek, Landesvorsitzender der Grünen, und einem Ordner der Pegida-Kundgebung, die sich durch die Anwesenheit von Gegendemonstranten gestört fühlt. Die Szene im Video.
14.16 Uhr: Kreativer Protest: Ein Pegida-Gegner bietet auf dem Schlossplatz zum Beispiel Getränke an. Auf seinem Transparent steht: „Heißer Tee statt kalte Herzen.“ Auf anderen Transparenten ist zu lesen: „Nationalität Mensch“ oder „Euer Rassismus ist ein Problem“.
14.11 Uhr: Auch Tommy Robinson von Pegida in Großbritannien hat seine Rede beendet. Jetzt wird noch einmal probiert, das Video von DJ Happy Vibes zu zeigen. Der Gegenprotest wird derweil sehr laut: „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“, heißt es zu dem Film.
13.54 Uhr: Renate Sandvoß ist fertig. Jetzt zeigt Pegida ein Video von DJ Happy Vibes. Die Zuschauer des Live-Streams der Pegida-Demo äußern unterdessen im Internet ihren Unmut über die Technikprobleme bei der Übertragung. Auf der Facebook-Seite von Lutz Bachmann ist zum Beispiel zu lesen: „Leider habt ihr scheinbar nicht eure Hausaufgaben gemacht.So gewinnt man keine neuen Patrioten dazu.“
13.42 Uhr: Bei Pegida spricht inzwischen Renate Sandvoß, die für die medienkritische Plattform „Journalistenwatch“ schreibt und bereits mehrfach bei Pegida aufgetreten ist. Sie übt die übliche Kritik an der Bundesregierung und an Medien. Das Publikum reagiert obligatorisch mit „Volksverräter“- und „Lügenpresse“-Rufen.
13.33 Uhr: Die Gegendemonstranten bündeln sich jetzt am Schlossplatz. Vom Postplatz und Taschenbergpalais bewegen sich Menschen in Richtung Elbe.
13.27 Uhr:Laut „Durchgezählt“ sind zwischen 6 500 und 8 000 Teilnehmer bei Pegida. Auch hier sind deutlich weniger gekommen, als bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Geplant wurde mit 10 000 Teilnehmern.
13.20 Uhr: Unterdessen hat bei Pegida schon der zweite Redner seinen Vortrag beendet. Auf den Österreicher Martin Sellner von der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ folgt jetzt Jürgen Elsässer, Chef des „Compact“-Magazins.
13.15 Uhr: Stand bei den Gegendemos: Auf dem Schlossplatz haben sich rund 300 Personen versammelt, etwa ebenso viele stehen auf der Sophienstraße. Ganz nah ran kommen die Demonstrationen nicht. Doch anders, als es sich heute Morgen noch abzeichnete, muss sichn der Gegenprotest doch nicht nur auf den abgelegenen Neumarkt konzentrieren. Festzustellen ist jedoch, dass den Aufrufen nicht die erwünschte Zahl von Teilnehmern gefolgt ist. Allein zur Hauptkundgebung von „Kaltland-Reisen“ waren 2 000 Demonstranten angemeldet.
12.59 Uhr: Noch bevor die Pegida-Kundgebung begann, gab es am Rande eine kleine Unstimmigkeit zwischen der Polizei und einer Gruppe Gegendemonstranten, die sich um Irmela Mensah-Schramm versammelt hatte. Die Menschenrechtsaktivistin stand vor der Hofkirche und hielt einen Zettel mit der Aufschrift „Kein rassistischer Schmutz ohne Lutz“ vor sich. Nach kurzer Diskussion mit der Polizei durfte sie schließlich stehen bleiben. Die Situation im Video.
12.50 Uhr: Während bei Pegida die üblichen Redeinhalte zu hören sind und mit den Rufen „Widerstand, Widerstand“, „Merkel muss weg“ oder „Lügenpresse“ vom Publikum quittiert werden, scheinen sich die Gegendemonstrationen jetzt am Taschenbergpalais zu bündeln. Die gerade am Altmarkt stattfindende HTW-Demonstration zieht jetzt mit etwa 80 Teilnehmern weiter in Richtung Zwinger.
12.40 Uhr: Auf der Pegida-Bühne reichen sich heute Rechtspopulisten das Mikrofon. Auf die Teilnehmer wartet eine mehrstündige Beschallung durch Redebeiträge des rechten Vordenkers Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer (Chef des „Compact“-Magazins), Renate Sandvoß (schreibt für das Blog „Journalistenwatch“), Martin Sellner aus Österreich (Identitäre Bewegung), Tommy Robinson (früherer Chef der „English Defence League“) und Michael Stürzenberger. Letzterer ist Vorsitzender der islamfeindlichen Kleinpartei „Die Freiheit“. Stürzenberger ist zugleich der erste Redner und legt los. Offen ist noch, um wen es sich bei zwei noch geheimen Rednern handelt.
12.30 Uhr: Pegida beginnt jetzt mit der Kundgebung auf dem Theaterplatz, mit leichter Verspätung. Pegida-Anführer Lutz Bachmann und Siegfrid Däbritz stehen auf der Bühne - und verlesen die Auflagen. Begleitet wird die Szenerie von „Volksverräter“-Rufen.
12.10 Uhr: Auf der Sophienstraße zwischen Taschenbergpalais und Zwinger hat sich bereits eine Gegendemonstration formiert. Etwa 400 Menschen stehen dort, schätzt ein SZ-Reporter. Die Demonstranten dürfen bis auf Höhe der Schinkelwache vorrücken und haben damit den Theaterplatz, auf dem sich Pegida vor der Semperoper formiert hat, unmittelbar vor sich. Die Polizei riegelt ab, trennt die beiden Lager.
12.00 Uhr: Zu der Gegendemonstration des Studentenrats der HTW haben sich am Friedrich-List-Platz laut Reporterschätzung rund 50 Menschen versammelt. Gemeldet waren 200. Ein Demonstrationszug setzt sich nun in Bewegung. Ziel ist zunächst der Altmarkt.
11.50 Uhr: Die Polizei nimmt auf Twitter zu der angeblichen Anschlagsgefahr Stellung: „Entgegen aktueller Medienmeldungen liegen uns zur Zeit keine Hinweise auf eine KONKRETE Anschlagsgefahr bei #dd1610 vor“.
11.30 Uhr: Angeblich sollen Demonstrationen gegen Pegida wegen der Gefahr von islamistischen Anschlägen verlegt worden sein. So berichtet es DNN-Online und beruft sich dabei auf ein Telefonat, das zwischen Kundgebungsveranstaltern und der Stadt geführt worden sein soll. Die Stadt bestätigte das jedoch nicht. Ebenso bei der Polizei wird dieses Szenario nicht als der dringliche Grund für die Verlegung der Gegendemos zum Neumarkt gesehen. Wahrscheinlicher ist, dass die Versammlungsbehörde auf diese Weise mehr Raum in der Innenstadt schaffen will, um Flucht und Rettungswege offen zu halten. Hätten Pegida und ihre Gegner wie geplant nebeneinander demonstriert, wären der Bereich um den Theaterplatz und Schlossplatz sowie der Weg zur anderen Elbseite über die Augustusbrücke versperrt gewesen.
11.10 Uhr: Gegen 12 Uhr will sich Pegida auf dem Theaterplatz versammeln. Laut Anmeldung werden 10 000 Menschen erwartet. Teilnehmer von Gegenveranstaltungen sammeln sich jedoch schon jetzt. Der Ablauf der Gegendemonstrationen wird sich allerdings anders gestalten, als ursprünglich geplant: Die Versammlungsbehörde der Stadt hat die Haupt-Veranstaltung „Aufstand der Anständigen“ auf den Neumarkt verschoben. Eigentlich sollte diese Kundgebung auch auf dem Theaterplatz oder zumindest am Schlossplatz in Hör- und Sichtweite stattfinden. Neben dieser Gegendemonstration sind noch weitere am Wiener Platz und Friedrich-List-Platz (beide mit Demonstrationszügen in die Innenstadt) gemeldet. Zudem sind noch die Aktionen „Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland – Skaten gegen Rechts!“ und „Nationalismus raus aus den Köpfen“ geplant. Die Demonstration der Gruppe „Nope“ findet nicht statt, wie es auf der Facebookseite des fürheren Gepida-Bündnisses seit dem Morgen zu lesen ist.
11.05 Uhr: Noch ein Blick zurück: Vor einem Jahr, beim ersten Jahrestag von Pegida, gab es teils heftige Zusammenstöße zwischen Gegnern, der Polizei und Pegida-Anhängern. Die SZ titelte damals „Die zerissene Stadt“
11.00 Uhr: Noch ist es in der Statdt ruhig. Laut Polizei sammeln sich an verschiedenen Stellen gegenwärtig Demonstranten. Zeit, um noch einemal einen genaueren Blick auf Pegida zu werfen. Eine Chronologie der Ereignisse zeigt, wie die Protest-Bewegung entstand, welche Ziele sie verfolgt, was sie mit Dresden macht und wie sie auf die Bewohner der Stadt einwirkt.