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Paukenschlag zum Bad-Saison-Schluss

Beim traditionellen Abbade-Frühstück in Radeberg gab’s eine personelle Überraschung.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Paukenschlag am Saisonende! Wenn das Radeberger Stadtbad im kommenden Mai wieder seine Türen öffnet, müssen die Badfans auf ihren „Lieblingsbadchef“, wie sie Frank Hantschmann gern nennen, verzichten. Der bekannte Schwimmmeister und Chef des Stadtbades nimmt sich ein Jahr Auszeit. „Ich werde mit meiner Familie auf Weltreise gehen, bevor meine Tochter in die Schule kommt und wir dann keine Möglichkeit mehr dazu haben“, verriet er am gestrigen Vormittag beim traditionellen Abschluss-Frühstück zum Saisonschluss am Beckenrand. Ein Jahr lang wird Gerd Lippmann die Leitung übernehmen.

Das Ganze ist ein gegenseitiges Dankeschön von Badbesuchern und Bad-Mitarbeitern. Badchef Frank Hantschmann (Foto rechts) sorgte diesmal aber für einen echten Paukenschlag: Er verkündete, sich in der kommenden Saison ein Jahr Auszeit zu nehmen.
Das Ganze ist ein gegenseitiges Dankeschön von Badbesuchern und Bad-Mitarbeitern. Badchef Frank Hantschmann (Foto rechts) sorgte diesmal aber für einen echten Paukenschlag: Er verkündete, sich in der kommenden Saison ein Jahr Auszeit zu nehmen. © Thorsten Eckert

Zuvor konnte Frank Hantschmann aber auf eine durchaus erfolgreiche Badsaison zurückblicken. Mit 34 773 Besuchern kamen rund 200 mehr als im vergangenen Jahr. Wobei die Saison schon mit einem ungewöhnlich heißen Mai startete: 3 905 Besucher strömten allein im Mai ins Bad; und das quasi in einem halben Monat. Denn die Saison beginnt ja traditionell „erst“ am 15. Mai. „Dafür war der September mit ganzen 442 Besuchern nicht gerade berauschend“, bedauert Frank Hantschmann. Das hatte im vergangenen Jahr ganz anders ausgesehen: Da hatten im September 6 587 Besucher das Bad regelrecht gestürmt. Und das Wetter war damals so toll, dass die Saison ausnahmsweise um einen Tag verlängert werden konnte. „Das ist diesmal nicht nötig“, verweist der Badchef auf die aktuell nur an der 15-Grad-Celsius-Marke plätschernde Wassertemperatur. An dieser Stelle passt dann auch der Hinweis, dass der Badverein im kommenden Winter gern wieder ein Eisbaden organisieren würde, „wenn Petrus mitspielt …“

Und noch ein interessanter Blick in die Statistik: Rekordtag war mit 1 470 Besuchern der 22. Juni. Was aber gut 300 Besucher unter dem bisherigen Rekord von 1 788 liegt. Zudem gab es insgesamt acht Tage, an denen an der Badkasse überhaupt kein Eintritt eingenommen wurde. Heißt, bis auf die Saisonkartenbesitzer schaute niemand zum Schwimmen vorbei …

Langfristige Lösung

Um ein Haar hätten die Badbesucher im kommenden Jahr übrigens nicht nur auf ihren „Lieblingsbadchef“ verzichten müssen, sondern auch auf die fast schon legendäre Baduhr. Die geht bekanntlich nie wirklich richtig; „und das Uhrwerk ist nun so müde, dass wir die Uhr eigentlich austauschen müssten“, hatte Frank Hantschmann jüngst der SZ verraten. „Daraufhin hat sich aber ein Uhrmachermeister bei uns gemeldet, der unserer Uhr ein neues Funk-Uhrwerk schenken will“, freut sich der Badchef. Damit dürfte dann also im kommenden Jahr niemand mehr eine Ausrede haben, wenn er nicht rechtzeitig zum Badschluss fertig wird. „Wobei die Uhr ja eher eine Feierabenduhr war“, schmunzelte Frank Hantschmann gestern. Heißt, sie ging meist ein bisschen vor …

Dass sich zum Saisonstart am 15. Mai auch der Badparkplatz neu präsentieren wird, ist zumindest geplant. „Aber trotz der Sanierung werden wir letztlich ja nicht viel mehr Stellplätze bekommen“, weiß der Badchef. Also müsse langfristig eine Lösung für das leidige Parkplatzproblem her, findet er. Seit Langem hallt ja der Ruf nach einem Parkdeck zum Beispiel an der nahen Pirnaer Straße durch die Bierstadt. Oder es könnten Stellflächen im Außenbereich der alten Turnhalle Pulsnitzer Straße entstehen. „Wir sind jedenfalls im Gespräch mit der Stadt!“

Am 23./24. September zieht übrigens noch einmal Leben ins Stadtbad ein: Dann lädt die Hundeschule George zum Hundebaden ein.