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Patienten liegen auf Fluren

Wegen der Grippewelle sind die Stationen des Uniklinikums überlastet. Patienten mit geplanten Eingriffen erhalten spätere Termine.

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© dpa

Von Juliane Richter

Am Dresdner Uniklinikum sorgt die derzeitige Grippewelle für eine ungewohnte Überlastung. Täglich treffen bis zu 20 Personen mit den grippetypischen Symptomen wie Fieber, Gliederschmerzen und Atemnot in der Ambulanz ein. Einige werden vom Rettungsdienst eingewiesen, andere vom Hausarzt geschickt.

Laut Oberärztin Julia Fantana sind die Zahlen seit mehr als zwei Wochen so hoch. Ein Ende ist nicht in Sicht. Doch die Stationen sind voll. Patienten mit diagnostizierter Influenza müssen möglichst separat untergebracht werden, damit sie andere Patienten nicht anstecken können. Seit diesem Mittwoch nutzt das Klinikum deshalb einen Schnelltest. Mittels Abstrich von der Nasenschleimhaut kann binnen 30 Minuten ermittelt werden, wer an einer Influenza erkrankt ist.

„Das Problem ist, dass die Grippepatienten eine Woche bleiben müssen. Und jeden Tag kommen durch die Ambulanz neue hinzu“, sagt Fantana. Sowohl in der Notaufnahme, als auch auf den Stationen liegen deshalb Patienten auf den Fluren. Einige liegen einfach nur ermattet da, andere schauen mit fiebrigem Blick. Mehrere bekommen Sauerstoff, damit sie wieder besser atmen können. Zur Therapie gehört außerdem regelmäßiges Inhalieren. Das Klinikpersonal überwacht außerdem, dass die Patienten nicht auch noch eine Lungenentzündung entwickeln. Vertreten ist vor allem die Gruppe der Risikopatienten: Personen über 60 Jahren, mit Grunderkrankungen oder ohnehin geschwächtem Immunsystem. Damit das Klinikum den Ansturm noch irgendwie bewerkstelligen kann, werden Patienten, bei denen ein geplanter Eingriff stattfinden soll, terminlich nach hinten geschoben. Denn: Auch am Klinikum sind Mitarbeiter erkrankt, sodass mit weniger Personal mehr Patienten behandelt werden müssen.

Eine Grippeschutzimpfung ist noch immer möglich und auch ratsam. Der Schutz bildet sich aber erst nach 14 Tagen vollständig aus. Interessierte können auch in der städtischen Impfstelle auf der Bautzner Straße die Vierfachimpfung erhalten. Laut Auskunft eines Sprechers sei die Nachfrage dort vorhanden, aber nicht auffallend hoch. Impfdosen sind ausreichend im Gesundheitsamt vorrätig, heißt es. Für gesetzlich Versicherte übernimmt die Krankenkasse die Kosten.