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Parken bald doppelt so teuer

Die Stadt Rabenau hebt die Gebühren für die Stellfläche hinter dem Rathaus an. Andere Parkplätze bleiben kostenlos.

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© Andreas Weihs

Von Annett Heyse

Rabenau. Im Vergleich zu Dresden ist das Parken in Rabenau bisher ein Schnäppchen. Denn die ersten 30 Minuten sind kostenlos, für jede weitere halbe Stunde werden 25 Cent fällig. Für fünf Stunden müssen Autofahrer momentan 2,25 Euro zahlen, für einen Tag fünf Euro. Bald aber wird es teurer, auf dem einzigen Bezahl-Parkplatz der Stadt sein Auto abzustellen.

Denn die Parkkosten auf der Fläche hinter dem Rathaus verdoppeln sich. Der Stadtrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung neue Gebühren. Demnach sind die ersten 30 Minuten immer noch kostenfrei, für jede weitere halbe Stunde werden aber 50 Cent fällig. Somit kostet das Parken für zwei Stunden dann 1,50 Euro und für fünf Stunden drei Euro. Alles darüber hinaus fällt zukünftig unter den Tarif der Tageskarte. Die ist weiterhin für fünf Euro zu bekommen. Der Beschluss des Stadtrats war einstimmig und wurde ohne Diskussionen getroffen.

Denn trotz der Erhöhung sind Rabenaus Parkplätze immer noch Billigterrain. Fürs Abstellen ihres Autos bezahlen müssen Autofahrer seit 2001 lediglich auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus. „Die Gebührenpflicht wurde der Stadt im Rahmen der Sanierung 2001 auferlegt“, begründet Bürgermeister Thomas Paul (CDU). Die Anschaffung eines Automaten betrug damals rund 5 000 Euro.

Parkautomat oft kaputt

Doch richtig Kasse macht die Stadt hinter ihrem Rathaus nicht. Im Jahr 2015 betrugen die Einnahmen 612,55 Euro. „Dass es nicht mehr Geld war, lag daran, dass der Parkscheinautomat mehrmals ausgefallen war“, sagt Paul. Im Jahr davor lagen die Einnahmen noch bei 1 100 Euro. Dicker wurde das Stadtsäckel davon aber auch nicht: Das Geld floss größtenteils in die Parkplatzbewirtschaftung und Pflege, heißt es aus dem Rathaus.

Weil es sich wegen der hohen Wartungs- und Unterhaltungskosten kaum lohnt, Parkautomaten aufzustellen, will die Stadt auch auf weitere Bezahlparkplätze verzichten. Andere Stellflächen, wie die am Waldstadion Oelsa, an der Heidemühle bei Karsdorf oder am Bahnhof Rabenau, bleiben auch zukünftig kostenlos.

So halten es die meisten umliegenden Gemeinden. Kreischa, Bannewitz und Dorfhain verzichten auf Parkeinnahmen, ebenso Wilsdruff. Speziell im Stadtgebiet will Wilsdruff die Händler mit kostenfreien Parkplätze für Kunden unterstützen, die allerdings auf dem Markt und in angrenzenden Nebenstraßen zeitlich begrenzt sind. Auch Freital hat die Parkgebühren im gesamten Stadtgebiet vor 16 Jahren per Stadtratsbeschluss abgeschafft. Der Hintergrund: Bei der sowieso angespannten Lage des Einzelhandels im Stadtgebiet seien damit Hemmschwellen für Kunden abgebaut worden. An der Dresdner Straße zum Beispiel und anderswo wurden aber tagsüber Zeitbegrenzungen eingerichtet, um Dauerparken zu verhindern.

Tharandt dagegen verlangt für Parkplätze Geld, so für die Stellflächen am Platz Pienner Straße und Am Markt in Tharandts Stadtmitte, ebenso für den Zentralparkplatz an der Hauptstraße und die Seerenteichstraße in Grillenburg. Der jüngste Automat steht am Waldrand in Spechtshausen. Er wurde Ende 2014 installiert.