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Panzerfahrzeuge hinterlassen Schaden

Bei Militärübungen ging in der vergangenen Woche eine Brücke in Löbau kaputt. Das ärgert Landwirte und Wanderer.

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© Gabriel Wandt

Von P. Richter und G. Wandt

Löbau. Bernd Engelmann hat sie gesehen: Die beiden Panzerspähwagen, die sich vorige Woche ihren Weg über die Dörfer der Oberlausitz gesucht haben. Irgendwann standen sie bei ihm auf den Wiesen und wollten über das Löbauer Wasser. Eine tragfähige Brücke gab es nicht, doch die Soldaten probierten es trotzdem: Auf einem hölzernen Übergang, ein paar Hundert Meter weg von der Gemauerten Mühle in Richtung der Oppelner Mühle. Es kam, wie es kommen musste: Die Holzbohlen hielten den Militärfahrzeugen nicht stand und brachen weg. Die Schäden sind so stark, dass die Brücke bis auf Weiteres gesperrt werden musste. Das ärgert Landwirte und Wanderer, die dort nun nicht mehr über das Löbauer Wasser kommen.

Fahrzeuge wie dieses haben sie zerstört.
Fahrzeuge wie dieses haben sie zerstört. © privat

Immerhin: Die Soldaten gehen offensichtlich fair mit den Schäden um. Wie Bernd Engelmann beobachtet hat, haben zuständige Militärs sich die kaputte Brücke angesehen und angekündigt, für die Schäden aufzukommen. Eva Mentele, Pressesprecherin der Stadt Löbau, bestätigt das: Bezahlen werde dies die niederländische Stabsverwaltung. Dieser untersteht die Brigade, welche die Schäden verursacht hat. Vertreter der Stadtverwaltung haben im Laufe des Dienstags die Schäden begutachtet, die entstanden sind, wie Eva Mentele sagt. Wie teuer die Reparatur wird, kann derzeit noch nicht beziffert werden. Außerdem ist eine gemeinsame Besichtigung mit dem Heeresleiter angekündigt. Neben den Holzbohlen auf der Brücke kam auch die Abgrenzung der Brücke zu Schaden. „Die war dazu da, Fahrzeuge ab einer gewissen Breite abzuhalten, über die Brücke zu fahren“, sagt Eva Mentele, „sie ist überhaupt nicht für so große Fahrzeuge ausgelegt.“

Auch im Straßenverkehr sorgten die Militärfahrzeuge für Störungen: Laut Anwohnern waren die Truppen mit großem Aufgebot auch in Großdehsa, Kleindehsa, Streitfeld und Kittlitz unterwegs. Dort hätten sie andere Verkehrsteilnehmer so behindert und Straßen blockiert, dass diese sich andere Wege suchen mussten.

Hintergrund ist die Truppenübung einer niederländische Brigade in der vergangenen Woche. Die fand in Löbau und Umgebung bis hin nach Oppach statt. In Oppach ist es allerdings ruhig geblieben, wie Bürgermeisterin Sylvia Hölzel (parteilos) sagt. Es seien bei der Gemeinde keine Beschwerden oder Schadensmeldungen eingegangen. Von den Truppenübungen sei in Oppach nichts zu bemerken gewesen.