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Ostsee auf dem Teller

Ein Pirnaer Gastronom hat in der Langen Straße ein Fischrestaurant eröffnet. Und er hat weitere Pläne.

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© Marko Förster

Von Mareike Huisinga

Pirna. Pirnas Gastronomiewelt ist um eine Attraktion reicher. Fischgourmets müssen ab sofort nicht mehr nach Dresden oder in die Umgebung fahren, denn es gibt wieder ein Fischrestaurant in der Altstadt. In diesem Sommer eröffnete Marcel Dauksch das Restaurant „Schifftor“ in der Langen Straße. Das Ambiente passt zum Programm: Die Wände sind maritim blau getüncht, die Lampenschirme erinnern an Reusen, als Dekoration liegen Muscheln und Sand auf den Fensterbänken, Hingucker ist der große Zweimaster als Schiffsmodell auf dem Tresen. Im Sommer lockt im Innenhof ein Strandkorb; und natürlich fehlen blaue Servietten auf den Tischen nicht. Aus rund zehn Fischgerichten in der Preislage von etwa zehn bis 30 Euro können die Gäste auswählen.

Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert

Dauksch ist in Pirna kein Unbekannter. Bereits 2011 eröffnete er das Restaurant „Genusswerk“ für gehobenen Anspruch, ebenfalls in der Langen Straße. „Ich wollte mich weiterentwickeln und suchte nach dem passenden Konzept.“ Schließlich kam er auf den Fisch und sprang somit gekonnt in eine Lücke. Vorher gab es kein Fischrestaurant in Pirna; das Lokal „Dampfschiff“ mit Fischspeisekarte ist seit mehreren Jahren geschlossen. Außerdem hatte es Dauksch die Architektur des Gebäudes Nummer 31 in der Langen Straße angetan. Im Innenhof gibt es eine Wasseranlage, über die ein Steg führt. „So lag der Gedanke nahe, ein Fischrestaurant einzurichten“, schmunzelt der 33-Jährige. Und der letzte Anstoß? Klar, er isst selber gerne Fisch, am liebsten Saibling oder Seezunge.

Sein Geschäft läuft gut. „Sogar besser, als ich erwartet habe“, freut sich Dauksch. In der Woche hat er durchschnittlich 150 Gäste. Die meisten kommen aus Pirna und Umgebung. „Wir hatten aber auch schon Besuch aus Dresden und Chemnitz“, sagt der Gastronom. Ganz offensichtlich scheint Fisch generationsübergreifend zu munden. Jedenfalls freut sich Marcel Dauksch, dass nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen den Weg in sein Restaurant finden. Auf viel und teure Werbung verzichtet er übrigens. „Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert gut“, sagt der Unternehmer zufrieden lächelnd.

Forellen aus der Region

Vielleicht liegt die Resonanz ja auch an seiner Einstellung: Dauksch bringt frischen und regionalen Fisch auf den Gästetisch. Forellen, Saibling, Karpfen und Räucherfisch kommen unter anderem aus Neustadt, Schönfeld und Moritzburg. Momentan arbeiten fünf Angestellte im Restaurant Schifftor. Nicht auszuschließen, dass bald weitere Kräfte eingestellt werden.

Marcel Dauksch ist Zugezogener. Ursprünglich kommt er aus Freiberg und wuchs in Frauenstein auf. Dort wurde es ihm mit 16 Jahren zu eng. Um eine Kochlehre zu absolvieren, zog er nach Bayern. Nach der Lehre arbeitete er mehrere Jahre in der Schweiz und in Schottland. In Leipzig als Küchenchef eines noblen Restaurants lernte er seine „starke Hälfte“ kennen, wie er selber sagt. Das ist seine heutige Lebensgefährtin Tina Bark, die mit ihm zusammen das Genusswerk und das Fischrestaurant führt. Das Paar zog 2011 nach Pirna und fühlt sich hier wohl. Genauso wie der zweijährige Sohn Simon, der gerne in die Kita geht. „Wir bleiben jedenfalls erstmals hier“, stellen Marcel Dauksch und Tina Bark übereinstimmend fest.

Und sie haben Pläne. „Dauksch, der sich selber als ambitioniert bezeichnet, ist immer auf der Suche nach neuen Gastronomieprojekten. Zwar hat er derzeit noch nichts Konkretes im Kopf. „Aber vor einem Jahr wusste ich auch noch nicht, dass ich ein Fischrestaurant eröffne“, sagt der Küchenchef mit einem breiten Lächeln.