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Ostmobil-Freunde sind gern auf Tour

In Lömischau gibt es eine tolle Gemeinschaft – mit einem Faible für alte Fahrzeuge.

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© dpa

Von Kerstin Fiedler

Lömischau. Sie lieben ihre Fahrzeuge. Und wenn sie zusammenkommen, dann macht das schon ganz schön Lärm. Aber das sind die Lömischauer ja gewöhnt. Denn die Freunde alter Autos und Roller treffen sich meist Freitagabend für eine Stunde, um Neuigkeiten auszutauschen oder auch die Fahrten zu den Oldtimertreffen vorzubereiten.

Die Liebe zum Ostmobil

Zum 50. Geburtstag gab’s das Trabi-Zelt  Irgendwie hatte Andreas Peter Lust auf Trabant. Und als 2009 sein Bruder Hagen Peter und Mirko Pallmann von einem Teilemarkt für Oldtimer zurückkamen, sagten sie, dass sie da jemanden getroffen haben, der einen Trabant verkaufen will. „Wir sind dann hingefahren und haben ihn uns angesehen“, sagt Andreas Peter. Der Trabi war zwar im Originalzustand, allerdings „bissel dreckig“. Deshalb wurde verhandelt und „der Preis verbessert. „Der Verkäufer wollte nach Hause, denn es regnete“, schmunzelt Andreas Peter heute. Noch im selben Jahr war der Trabant 600 Kombi, Baujahr 1964, beim Oldtimertreffen in Sohland zu sehen. Alte Teile, die nicht zum Jahrgang passten, wurden ausgetauscht. „Ich habe im Auto noch eine Rechnung von 1988 aus Annaberg-Buchholz gefunden“, sagt Andreas Peter. Das Dachzelt kam erst im vergangenen Jahr dazu. „Das habe ich gemeinsam mit meinen Kindern gesucht, damit es meine Frau zum 50. Geburtstag bekommen kann“, sagt Peter. Sie wünschte sich das, weil sie in ihrer Jugend viel zum Camping unterwegs war. Doch erst in diesem Jahr haben die Peters erstmals drin übernachtet. „Durch die große Matratze war es sehr gemütlich.“ 2012 kam dann noch der Wartburg 311 dazu, den der Sohn bei Ebay fand.
Zum 50. Geburtstag gab’s das Trabi-Zelt Irgendwie hatte Andreas Peter Lust auf Trabant. Und als 2009 sein Bruder Hagen Peter und Mirko Pallmann von einem Teilemarkt für Oldtimer zurückkamen, sagten sie, dass sie da jemanden getroffen haben, der einen Trabant verkaufen will. „Wir sind dann hingefahren und haben ihn uns angesehen“, sagt Andreas Peter. Der Trabi war zwar im Originalzustand, allerdings „bissel dreckig“. Deshalb wurde verhandelt und „der Preis verbessert. „Der Verkäufer wollte nach Hause, denn es regnete“, schmunzelt Andreas Peter heute. Noch im selben Jahr war der Trabant 600 Kombi, Baujahr 1964, beim Oldtimertreffen in Sohland zu sehen. Alte Teile, die nicht zum Jahrgang passten, wurden ausgetauscht. „Ich habe im Auto noch eine Rechnung von 1988 aus Annaberg-Buchholz gefunden“, sagt Andreas Peter. Das Dachzelt kam erst im vergangenen Jahr dazu. „Das habe ich gemeinsam mit meinen Kindern gesucht, damit es meine Frau zum 50. Geburtstag bekommen kann“, sagt Peter. Sie wünschte sich das, weil sie in ihrer Jugend viel zum Camping unterwegs war. Doch erst in diesem Jahr haben die Peters erstmals drin übernachtet. „Durch die große Matratze war es sehr gemütlich.“ 2012 kam dann noch der Wartburg 311 dazu, den der Sohn bei Ebay fand.
Mit der alten Limousine auf Hochzeitsreise  Besitzer dieses tollen Fahrzeugs ist mittlerweile Mirko Pallmann. Der 33-Jährige hat die Freude an alten Fahrzeugen von seinem Vater Jan übernommen. Gern basteln die beiden Männer an ihren alten Fahrzeugen, von denen es noch mehr auf dem Grundstück in Lömischau gibt. Das Fahrzeug hat der Vater von Jan Pallmann gekauft, als sein Ford Eifel, ein Vorkriegswagen, platzmäßig nicht mehr für die vier Kinder ausreichte. „Zunächst stand das Auto dann ein halbes Jahr in Ziegenfauze unter einer Linde, bevor es mein Vater Horst aufgebaut hat“, erzählt Jan Pallmann. Schließlich war der Autoschlosser. Pallmann kann sich noch gut an die Fahrten mit den Geschwistern erinnern. Doch auch Ehefrau Claudia Pallmann kann Geschichten erzählen. Schließlich sind sie mit dem Auto nicht nur in die Klinik gefahren, als Sohn Mirko geboren wurde. Auf der Hochzeitsreise in Mecklenburg regnete es einmal so sehr, dass der Scheibenwischermotor heiß lief. „Da mussten wir ganz schön improvisieren“, lacht Claudia Pallmann. Auch zum Studium war das Auto ein guter Begleiter. Nach der Wende hatten viele Oldtimerfreunde aus dem Westen Interesse an dem Fahrzeug, das in den Eisenacher Motorenwerken (EMW) gebaut wurde.
Mit der alten Limousine auf Hochzeitsreise Besitzer dieses tollen Fahrzeugs ist mittlerweile Mirko Pallmann. Der 33-Jährige hat die Freude an alten Fahrzeugen von seinem Vater Jan übernommen. Gern basteln die beiden Männer an ihren alten Fahrzeugen, von denen es noch mehr auf dem Grundstück in Lömischau gibt. Das Fahrzeug hat der Vater von Jan Pallmann gekauft, als sein Ford Eifel, ein Vorkriegswagen, platzmäßig nicht mehr für die vier Kinder ausreichte. „Zunächst stand das Auto dann ein halbes Jahr in Ziegenfauze unter einer Linde, bevor es mein Vater Horst aufgebaut hat“, erzählt Jan Pallmann. Schließlich war der Autoschlosser. Pallmann kann sich noch gut an die Fahrten mit den Geschwistern erinnern. Doch auch Ehefrau Claudia Pallmann kann Geschichten erzählen. Schließlich sind sie mit dem Auto nicht nur in die Klinik gefahren, als Sohn Mirko geboren wurde. Auf der Hochzeitsreise in Mecklenburg regnete es einmal so sehr, dass der Scheibenwischermotor heiß lief. „Da mussten wir ganz schön improvisieren“, lacht Claudia Pallmann. Auch zum Studium war das Auto ein guter Begleiter. Nach der Wende hatten viele Oldtimerfreunde aus dem Westen Interesse an dem Fahrzeug, das in den Eisenacher Motorenwerken (EMW) gebaut wurde.
Der Roller mit dem besonderen Anhänger  Wer was auf sich hielt, fuhr in den 60er-Jahren im Osten einen Berlin-Roller. So auch der Nachbar von Michael Reck. „Ich kann mich daran erinnern, dass ich das als Kind immer ganz schick fand“, sagt der Lömischauer. Und als sich die Freunde alter Autos zusammentaten, überlegte auch Michael Reck, was für ihn infrage kommen könnte. „Platz zum Unterstellen eines Autos hatte ich nicht, da kam ich auf den Roller“, sagt er. Vor sieben Jahren hat er ihn gekauft. Allerdings war er damals „lila und hässlich“, sagt Reck. Aber er war im Originalzustand, wenn auch in einem schlechten. Der Berlin-Roller mit der Bezeichnung SR 59 ist Baujahr 1962 und wurde im Industriewerk Ludwigsfelde hergestellt. Deshalb auch das Metallschild mit den drei Buchstaben IWL. Michael Reck hat das Fahrzeug aufgearbeitet, hat gesehen, was am besten passt. Er hat gestrahlt, gesäubert und neu lackiert, sodass das Gefährt heute wie neu ist. Allerdings sagt Michael Reck, dass sein Hänger, der Campi von 1960, die größere Rarität ist, weil es ihn seltener gibt. Der Hänger wurde zum Camping genutzt, 40 Kilogramm dürfen rein. „Aber es passen auch zwei Bierkästen“, sagt Michael Reck schmunzelnd. Er ist gern mit seinem Roller auf den Landstraßen unterwegs.
Der Roller mit dem besonderen Anhänger Wer was auf sich hielt, fuhr in den 60er-Jahren im Osten einen Berlin-Roller. So auch der Nachbar von Michael Reck. „Ich kann mich daran erinnern, dass ich das als Kind immer ganz schick fand“, sagt der Lömischauer. Und als sich die Freunde alter Autos zusammentaten, überlegte auch Michael Reck, was für ihn infrage kommen könnte. „Platz zum Unterstellen eines Autos hatte ich nicht, da kam ich auf den Roller“, sagt er. Vor sieben Jahren hat er ihn gekauft. Allerdings war er damals „lila und hässlich“, sagt Reck. Aber er war im Originalzustand, wenn auch in einem schlechten. Der Berlin-Roller mit der Bezeichnung SR 59 ist Baujahr 1962 und wurde im Industriewerk Ludwigsfelde hergestellt. Deshalb auch das Metallschild mit den drei Buchstaben IWL. Michael Reck hat das Fahrzeug aufgearbeitet, hat gesehen, was am besten passt. Er hat gestrahlt, gesäubert und neu lackiert, sodass das Gefährt heute wie neu ist. Allerdings sagt Michael Reck, dass sein Hänger, der Campi von 1960, die größere Rarität ist, weil es ihn seltener gibt. Der Hänger wurde zum Camping genutzt, 40 Kilogramm dürfen rein. „Aber es passen auch zwei Bierkästen“, sagt Michael Reck schmunzelnd. Er ist gern mit seinem Roller auf den Landstraßen unterwegs.

Vor allem deshalb pflegen die Lömischauer Ostmobil-Freunde ihre Fahrzeuge und versuchen, sie immer wieder zu verbessern. Was natürlich heißt, sie möglichst in den originalen Zustand zu versetzen. Zum Glück leben im Dorf einige Einwohner, die Ahnung von Autos haben. Außerdem gibt es ja noch das Internet. Viele Kontakte kommen dort zustande. Und natürlich existiert für jeden Autotyp auch ein spezielles Treffen. So fährt Michael Reck mit seinem Berlin-Roller aller zwei Jahre nach Ludwigsfelde, dem Herstellerort des Rollers. Für den Wartburg gibt es unterhalb des gleichnamigen Denkmals in Eisenach jedes Jahr ein Heimwehtreffen. Dahin kommen Fahrzeuge aus der ganzen Welt.

Die Ostmobil-Freunde aus Lömischau haben schon an größeren Ausfahrten teilgenommen. So waren sie bei der B 96-Tour – einer Fernfahrt von der Oberlausitz bis auf die Insel Rügen – dabei, die der Oldtimerclub Wetro veranstaltet hat. Im nächsten Jahr wollen sich einige an der Mammut-Mars-Tour beteiligen, die nur aller fünf Jahre stattfindet. Die beiden Schmelztiegelwerke, Mammut in Wetro und Mars in Großalmerode, sind Mitausstatter und geben der Tour den Namen, die über 900 Kilometer geht. Doch vor allem haben die Ostmobil-Freunde Spaß an ihrem Hobby.