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Osterzgebirgler sind aus dem Häuschen

Francesco Friedrich wird Olympiasieger und holt das zweite Bob-Gold in die Heimat. Es gab aber noch mehr Freude.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Mandy Schaks und Gunnar Klehm

Altenberg. Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die rund 30 Fans, die sich am Montag um die Mittagszeit in der Panoramabaude an der Altenberger Bobbahn versammelt hatten. Sie starrten auf die drei Fernseher, die Live-Bilder aus dem fernen Südkorea von den Olympischen Winterspielen schickten und von ihren Jungs, die vor der Bobfahrt ihres Lebens im Eiskanal standen: Francesco Friedrich und Nico Walther vom BSC Sachsen Oberbärenburg.

Die Unterstützer hinter dem Olympiasieger

Regionale Allianz Die Bobteams aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind auch deshalb so erfolgreich, weil sie viele Unterstützer haben. Dafür hat maßgeblich auch Dietmar Wagner, der Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB), gesorgt. 2011 hatte er mit 13 Sponsoren aus der Region das „Bobteam Friedrich“ gegründet. Heute gehören 50 Unterstützer zu dieser Allianz. Seit zwei Jahren gibt es zusätzlich einen Sponsoren-Pool „Bobteam Walther“. „Seit er von Riesa zum Verein nach Oberbärenburg gewechselt war, gehört er doch genauso dazu“, sagt Dietmar Wagner. Der KSB hatte zum Public Viewing in Pirna und Altenberg eingeladen. Jetzt gibt es einen weiteren Termin. „Am 1. März empfangen wir die Olympiasieger auf dem Pirnaer Marktplatz“, sagt Wagner.
Regionale Allianz Die Bobteams aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind auch deshalb so erfolgreich, weil sie viele Unterstützer haben. Dafür hat maßgeblich auch Dietmar Wagner, der Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB), gesorgt. 2011 hatte er mit 13 Sponsoren aus der Region das „Bobteam Friedrich“ gegründet. Heute gehören 50 Unterstützer zu dieser Allianz. Seit zwei Jahren gibt es zusätzlich einen Sponsoren-Pool „Bobteam Walther“. „Seit er von Riesa zum Verein nach Oberbärenburg gewechselt war, gehört er doch genauso dazu“, sagt Dietmar Wagner. Der KSB hatte zum Public Viewing in Pirna und Altenberg eingeladen. Jetzt gibt es einen weiteren Termin. „Am 1. März empfangen wir die Olympiasieger auf dem Pirnaer Marktplatz“, sagt Wagner.
Absolute Talente Wie gebannt verfolgte Roland Stephan die Finalläufe am Bildschirm in Altenberg. Er ist so etwas wie das Bob-Urgestein des Osterzgebirges. „Offiziell haben wir in Oberbärenburg 1986 mit dem Bobsport angefangen“, erinnert er sich. Die Friedrich-Brüder Francesco und David haben bei ihm auch das Bobfahren gelernt. Er weiß noch, wie sie sofort begeistert waren, als er mit der Anschubstrecke zum Stadtfest nach Pirna gekommen war. Jetzt ist Francesco Olympiasieger. „Ich bin so glücklich“, sagt er. „Franz und Nico Walther sind absolute Talente.“
Absolute Talente Wie gebannt verfolgte Roland Stephan die Finalläufe am Bildschirm in Altenberg. Er ist so etwas wie das Bob-Urgestein des Osterzgebirges. „Offiziell haben wir in Oberbärenburg 1986 mit dem Bobsport angefangen“, erinnert er sich. Die Friedrich-Brüder Francesco und David haben bei ihm auch das Bobfahren gelernt. Er weiß noch, wie sie sofort begeistert waren, als er mit der Anschubstrecke zum Stadtfest nach Pirna gekommen war. Jetzt ist Francesco Olympiasieger. „Ich bin so glücklich“, sagt er. „Franz und Nico Walther sind absolute Talente.“
Erfolg auch für Verband „Für vier Jahre Geld gesichert“, sagt Wolfgang Landt. „Das ist für uns das A und O.“ Er ist Vizepräsident des Rennrodel-, Bob- und Skeletonverbandes Sachsen und weiß, wie wichtig Medaillen für den Stützpunkt sind, nachdem es vor vier Jahren nicht geklappt hatte.
Erfolg auch für Verband „Für vier Jahre Geld gesichert“, sagt Wolfgang Landt. „Das ist für uns das A und O.“ Er ist Vizepräsident des Rennrodel-, Bob- und Skeletonverbandes Sachsen und weiß, wie wichtig Medaillen für den Stützpunkt sind, nachdem es vor vier Jahren nicht geklappt hatte.
Werbung für Pirna Stellvertretend für alle, die das Bobteam Friedrich unterstützen, sei hier Judith Fichtner, die Inhaberin vom Hotel Bernardo Bellotto in Pirna, genannt. „Francesco ist sehr sympathisch und ein Werbeträger für die Stadt“, sagt sie. Auch sie fieberte am Montag im Bootshaus mit.
Werbung für Pirna Stellvertretend für alle, die das Bobteam Friedrich unterstützen, sei hier Judith Fichtner, die Inhaberin vom Hotel Bernardo Bellotto in Pirna, genannt. „Francesco ist sehr sympathisch und ein Werbeträger für die Stadt“, sagt sie. Auch sie fieberte am Montag im Bootshaus mit.
Stolze Eltern Peggy und Maik Friedrich konnten schon viele Erfolge mitfeiern. „Aber Olympia, das ist das Größte“, sagt der Vater. Vor den Rennen lassen sie ihn immer in Ruhe. Doch danach sind sie für Francesco da, erst recht, wenn er nicht gewonnen hat.
Stolze Eltern Peggy und Maik Friedrich konnten schon viele Erfolge mitfeiern. „Aber Olympia, das ist das Größte“, sagt der Vater. Vor den Rennen lassen sie ihn immer in Ruhe. Doch danach sind sie für Francesco da, erst recht, wenn er nicht gewonnen hat.
Super zweiter Tag Harald Czudaj holte 1994 bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer im Viererbob die bislang einzige Bob-Goldmedaille für das Osterzgebirge. Er verfolgt natürlich immer noch, was auf den Kufen im Altenberger Kohlgrund passiert und stand noch kurz vorm vierten und alles entscheidenden Rennlauf in Pyeongchang mit Trainer Gerd Leopold telefonisch im Kontakt. „Es ist alles möglich“, sagte er danach. „Die Truppe ist tipptopp vorbereitet, jeder ist in der Lage, vorn zu landen.“ Als dann Friedrich angriff und Gold gewann, war Czudaj begeistert: „Phänomenal“, lobte er, „ein super zweiter Tag.“ Aber auch Nico Walther habe bei seiner ersten Olympiade einen tollen Einstand gegeben. „Er hat seine Chance nun noch im Vierer.“
Super zweiter Tag Harald Czudaj holte 1994 bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer im Viererbob die bislang einzige Bob-Goldmedaille für das Osterzgebirge. Er verfolgt natürlich immer noch, was auf den Kufen im Altenberger Kohlgrund passiert und stand noch kurz vorm vierten und alles entscheidenden Rennlauf in Pyeongchang mit Trainer Gerd Leopold telefonisch im Kontakt. „Es ist alles möglich“, sagte er danach. „Die Truppe ist tipptopp vorbereitet, jeder ist in der Lage, vorn zu landen.“ Als dann Friedrich angriff und Gold gewann, war Czudaj begeistert: „Phänomenal“, lobte er, „ein super zweiter Tag.“ Aber auch Nico Walther habe bei seiner ersten Olympiade einen tollen Einstand gegeben. „Er hat seine Chance nun noch im Vierer.“
Super Leistung „Es muss einen Sportgott geben, der das möglich macht“, sagte Matthias Benesch, nachdem Francesco Friedrich zeitgleich mit Justin Kripps aus Kanada auf Platz eins gelandet war. „Wir haben wieder einen Olympiasieger im Landkreis“, jubelt der Chef der Bobbahn im Kohlgrund. „Das ist super, auch für uns in Altenberg.“
Super Leistung „Es muss einen Sportgott geben, der das möglich macht“, sagte Matthias Benesch, nachdem Francesco Friedrich zeitgleich mit Justin Kripps aus Kanada auf Platz eins gelandet war. „Wir haben wieder einen Olympiasieger im Landkreis“, jubelt der Chef der Bobbahn im Kohlgrund. „Das ist super, auch für uns in Altenberg.“

Was hatten sie es spannend gemacht! Erst sah es so aus, als würde Nico, der in Altenberg aufgewachsen ist, für eine faustdicke Überraschung sorgen. Dann stockte den Fans der Atem, als sich am zweiten Wettkampftag das Blatt urplötzlich wendete und er nicht fehlerfrei durch die Bahn kam. Dafür lenkte der Pirnaer Francesco „Franz“ Friedrich seinen Zweierbob auf Goldkurs. „Franz hat mir erzählt, man muss hier ganz konzentriert fahren, der kleinste Fehler wird sofort bestraft“, sagte sein früherer Trainer Roland Stephan, der ihm am Abend noch eine Nachricht aufs Handy geschickt hatte. „Kopf hoch, mit deinen Startzeiten ist noch alles drin…“. Und wie er loslegte. Die Fans in Altenberg brüllten: „Franz komm! Komm!“ Sie schienen mitzuschieben und mitzuziehen. Als der Kanadier Justin Kripps, der nach ihm startete, zeitgleich ins Ziel kam, brandete Beifall auf. Und die Fans stimmten an: „Oh, wie ist das schön!“