Francesco Friedrich wird Olympiasieger und holt das zweite Bob-Gold in die Heimat. Es gab aber noch mehr Freude.
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Von Mandy Schaks und Gunnar Klehm
Altenberg. Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die rund 30 Fans, die sich am Montag um die Mittagszeit in der Panoramabaude an der Altenberger Bobbahn versammelt hatten. Sie starrten auf die drei Fernseher, die Live-Bilder aus dem fernen Südkorea von den Olympischen Winterspielen schickten und von ihren Jungs, die vor der Bobfahrt ihres Lebens im Eiskanal standen: Francesco Friedrich und Nico Walther vom BSC Sachsen Oberbärenburg.
Was hatten sie es spannend gemacht! Erst sah es so aus, als würde Nico, der in Altenberg aufgewachsen ist, für eine faustdicke Überraschung sorgen. Dann stockte den Fans der Atem, als sich am zweiten Wettkampftag das Blatt urplötzlich wendete und er nicht fehlerfrei durch die Bahn kam. Dafür lenkte der Pirnaer Francesco „Franz“ Friedrich seinen Zweierbob auf Goldkurs. „Franz hat mir erzählt, man muss hier ganz konzentriert fahren, der kleinste Fehler wird sofort bestraft“, sagte sein früherer Trainer Roland Stephan, der ihm am Abend noch eine Nachricht aufs Handy geschickt hatte. „Kopf hoch, mit deinen Startzeiten ist noch alles drin…“. Und wie er loslegte. Die Fans in Altenberg brüllten: „Franz komm! Komm!“ Sie schienen mitzuschieben und mitzuziehen. Als der Kanadier Justin Kripps, der nach ihm startete, zeitgleich ins Ziel kam, brandete Beifall auf. Und die Fans stimmten an: „Oh, wie ist das schön!“