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Ostbeauftragter gegen „Ossi-Quote“ und „übertriebene Sprachpolizei“

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, lehnt eine „Ostdeutschen-Quote“ im gesellschaftlichen Leben der Bundesrepublik strikt ab.

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Berlin/Chemnitz. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, lehnt eine „Ostdeutschen-Quote“ im gesellschaftlichen Leben der Bundesrepublik strikt ab. „Die Gesellschaft wird doch nicht dadurch besser, wenn wir für alles Vorgaben von oben machen“, sagte der CDU-Politiker im Interview der Chemnitzer „Freien Presse“ am Montag (online). Wenn man die besondere Situation des Ostens im Blick behalte, bekomme man es auch ohne Quote in den Griff. Als „Beauftragter für Ex-DDR-Bürger“ sieht sich der 41-Jährige nicht. Er halte es aber für seine Verpflichtung, stärker auf die gewachsenen Unterschiede hinzuweisen.

In der Debattenkultur im Westen macht Hirte eine „übertriebene Sprachpolizei“ aus. Mit welcher Leidenschaft in akademischen Sphären über das Binnen-I oder Wörter in Kinderbüchern diskutiert werde, verstehe im Osten kaum jemand. „Diese Form der politischen Korrektheit gab es dort nicht und sie gibt es auch heute kaum.“ Die Wahrnehmung im Osten sei eher, dass den meisten Müttern eine ordentliche Kinderbetreuung zur Emanzipation viel mehr helfe, als „eine geschlechtsneutrale Anrede im Beruf“. (dpa)