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Oscar-Verleihung im Biertheater

Das Radeberger Biertheater konnte den 500 000. Besucher begrüßen. Die SZ erzählt Episoden aus 16 Theater-Jahren.

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© Archivfoto: Willem Darrelmann

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Oscar-Preisträger sind ja in Deutschland durchaus rar gesät. Aber das Radeberger Biertheater kann einen Oscar vorweisen! Einen „Radeberger Bieroscar“ nämlich; den es übrigens nur ein einziges Mal gibt.

Verliehen wurde dieser spezielle Oscar zur großen Jubiläums-Show anlässlich des zehnten Biertheater-Geburtstags. Auf der Bühne im schmucken Kaisersaal waren damals – zehn Jahre nach der ersten Premiere im November 2002 – noch einmal die besten Szenen der zurückliegenden Spielzeiten präsentiert worden. Mit vielen Überraschungen, etlichen überraschenden Einblicken ins Theaterleben und eben auch überraschten Schauspielern. Als nämlich Thomas Frenzel – Gebietsleiter Gastronomie in der Radeberger Exportbierbrauerei – plötzlich auf die Bühne kam und den Oscar überreichte. Eine Art großer Wimpel, der natürlich noch immer einen Ehrenplatz im Biertheater-Fundus hat.

Wobei natürlich auch die Radeberger Brauerei nicht ganz unbeteiligt gewesen ist, dass es dieses besondere Theater in Radeberg überhaupt gibt. Denn als am 7. November 2002 mit dem Stück „Der Wetterhahn“ die erste Premiere gefeiert wurde, hatte natürlich noch niemand wirklich sicher sein können, dass die Idee funktioniert. Die Idee, eine sächsische Mundart-Bühne zu etablieren. Die Brauerei war einer der wichtigen Partner im Hintergrund, die dem Projekt die notwendige Sicherheit gab, auch mal eventuelle finanzielle Durststrecken überstehen zu können. Zum Glück war der Durst des Publikums auf die Biertheater-Idee aber so gewaltig, dass aus dem zarten Theaterpflänzchen schnell ein kräftiger Baum wurde. Einer, der nun eben bereits eine halbe Million Zuschauer in den Biertheater-Saal locken konnte. Der Oscar war also allemal verdient!