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Ortschronist erhält Preis

Paul Namyslik hat die Ehrennadel der Stadt Gröditz bekommen. Um einen früheren Preisträger wird derweil getrauert.

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© Eric Weser

Von Eric Weser

Gröditz. Auszeichnung für einen Akribischen: Der Gröditzer Paul Namyslik hat die Ehrennadel der Stadt erhalten. Der 82-Jährige bekam den Preis am Mittwoch von Stadtchef Jochen Reinicke (parteilos) vor Hunderten Gästen beim Bürgermeisterempfang überreicht. Zuvor hatte Reinicke Namysliks Forschungsarbeit gewürdigt. Seit seiner Pensionierung vor 20 Jahren arbeitet der frühere Stahlwerks-Ingenieur und ehemalige Leiter des Gröditzer Ringwalzwerks die Geschichte der Röderstadt auf. Namyslik, der 1935 in Schlesien geboren wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtling mit seiner Familie nach Zeithain kam und später für Studium und Arbeit nach Gröditz übersiedelte, hatte bereits 2005 und 2011 Chroniken vorgelegt.

Zum diesjährigen 800. Stadtgeburtstag ist eine überarbeitete und aktualisierte Gröditzer Chronik von ihm erschienenen. Für das 278 Seiten starke Werk mit Hunderten Abbildungen gelang es dem passionierten Wanderer, nach langer Recherche ein Foto des ehemaligen Stadtchefs Johannes Pönitz aufzutreiben.

Gedacht wurde beim Bürgermeisterempfang dem 2014 mit der Ehrennadel ausgezeichneten Egon Förster. Der frühere Lehrer und engagierte Freizeit-Historiker war am 17. Juni im Alter von 89 Jahren gestorben. Förster hatte zu Lebzeiten die Geschichte der Zwangsarbeit in und um Gröditz während der Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet.