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Orientalisches an neuem Ort

Fadi El Husseini verkauft in Bautzen Bulgur, Kichererbsen und vieles mehr. Jetzt zog er mit seinem Geschäft von der Flinzstraße ins Zentrum.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Direkt neben dem vietnamesischen Obst- und Gemüsehändler gibt es in der Ladenzeile am Best-Western-Hotel jetzt orientalische Lebensmittel und weitere Spezialitäten zu kaufen. Anfang Januar hat hier der Palästinenser Fadi El Husseini sein Geschäft eröffnet. Er musste aus seinen bisherigen Geschäftsräumen an der Flinzstraße 2 ausziehen, die er Mitte 2016 bezogen hatte. Denn die im gleichen Haus ansässige Zahnärztin möchte dort ein zahntechnisches Labor einrichten.

Fadi El-Husseini ist nun gespannt, wie sein Geschäft am neuen Standort angenommen wird. Er hält es für denkbar, dass ihn nun noch mehr einheimische Kunden aufsuchen werden, weil er im Stadtzentrum besser in deren Blickfeld liegt. Die orientalischen Lebensmittel und Gewürze könnten schließlich für all jene interessant sein, die gerne einmal beim Kochen experimentieren und exotische Varianten ausprobieren möchten.

So führt er beispielsweise unter anderem Sesam-Öl, Kichererbsen, dicke Bohnen oder auch Bulgur, um nur einige Beispiele zu nennen. Vorwiegend also Dinge, die man beim Discounter üblicherweise nicht bekommt. Deshalb kommen Kunden aus einem Umkreis von zehn bis 15 Kilometern bei ihm einkaufen.

Doch natürlich gehörten zu seiner Kundschaft von Anfang an auch Asylbewerber, die zum Beispiel im Greenpark-Heim an der Flinzstraße oder auch im inzwischen geschlossenen Spreehotel lebten. Diese seien sehr froh gewesen, bei ihm ihre aus der Heimat gewohnten Lebensmittel zu bekommen. Bevor er den Laden an der Flinzstraße eröffnete, hatte er direkt im Spreehotel zusammen mit seiner deutschen Frau einen kleinen Lebensmittelhandel etabliert.

Fadi El Husseini lebt seit 2011 in Deutschland – zuerst in Kamenz und seit 2014 in Bautzen. Er ist für Migranten auch als Dolmetscher im Einsatz. Im Greenpark arbeitete er ein Jahr lang als Sozialbetreuer. Er kümmerte sich aber auch um die Flüchtlinge, die in den Heimen in Wehrsdorf und Neukirch wohnten. – Die orientalischen Lebensmittel, die der gelernte Bauingenieur anbietet, besorgt er sich aus Großmärkten in Berlin. Für seine Kunden aus dem arabischen Raum seien vor allem spezielle Nährmittel, also besondere Reis- und Nudelsorten wichtig, sagt er. Allerdings ist nun die Verkaufsfläche, die ihm zur Verfügung steht, etwas kleiner als bisher. In dem Geschäft an der Flinzstraße konnte er seine Waren auf einer Fläche von rund 110 Quadratmetern ausbreiten.

In der Ladenzeile am Wendischen Graben muss jetzt Fadi El Husseini mit zwei kleineren Ladeneinheiten zurechtkommen, die beide jeweils reichlich 30 Quadratmeter groß sind. In dem einen Bereich hat er jetzt den Verkaufsraum eingerichtet, in dem anderen das Lager. Beide haben aber getrennte Eingangstüren. Deshalb soll in den nächsten Wochen noch ein Durchbruch geschaffen werden.

Für den Umzug von der Flinzstraße ins Stadtzentrum und das Einrichten der Ladenräume hatte Fadi El-Husseini nur wenig Zeit. Er managte den Umzug in der Woche zwischen dem 23. und 28. Dezember. Am 2. Januar schloss er dann sein neues Geschäft am Wendischen Graben erstmals auf. An dem gewohnten Sortiment hat er aber so gut wie nichts geändert, trotz der etwas beengten Flächen.