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Ordnungsamt stockt Personal auf

Es werden in Döbeln wieder mehr Strafzettel verteilt. Ein neuer Mitarbeiter soll sich nur ums Blitzen kümmern.

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© DA-Archiv

Von Jens Hoyer

Döbeln. In diesem Jahr wird es in Döbeln wieder mehr blitzen. Das Ordnungsamt rüstet personell auf. Ein neuer Mitarbeiter soll das Team um Jürgen Müller verstärken. „Das wird ein reiner Messbediensteter“, sagte Müller. „Er muss dann auch mal samstags, am Abend und am frühen Morgen raus.“ Bisher sei das aus Personalmangel nicht möglich gewesen. Im vergangenen Jahr waren in Döbeln deutlich weniger Leute geblitzt worden. Was aber nicht nur auf den Mangel an Personal zurückzuführen war. Den stationären Blitzer an der B 169 hatten Unbekannte gleich zweimal durch Sprengstoff und Feuer für Wochen außer Betrieb gesetzt.

6000 Leute wurden im Stadtgebiet mit zu hoher Geschwindigkeit gemessen. Das sind etwa 1000 weniger als im Jahr zuvor. Die Verwarn- und Bußgelder aus dem fließenden Verkehr gingen von rund 175 000 Euro auf etwa 124 000 Euro zurück.

In der Innenstadt wurde besonders häufig auf der damaligen Umleitungsstrecke für die Volkshauskreuzung geblitzt. Auf der Kunzemannstraße und der Waldheimer Straße war deutlich mehr Verkehr – und dort ist unter anderem wegen der Grundschule Zone 30. Auch auf der Oschatzer und der Leipziger Straße waren „Blitzerschwerpunkte“. Und nicht zuletzt die Hauptstraße in Ebersbach, wo wegen der Sperrung der Geyersbergstraße ebenfalls mehr Verkehr als sonst durchfließt. „Dort gibt es einige enge Stellen, wo die Geschwindigkeit auf 30 reduziert ist“, so Müller.

Auch bei der Überwachung des sogenannten ruhenden Verkehr hat das Ordnungsamt personell aufgerüstet. Ende vergangenen Jahres waren zwei Mitarbeiter eingestellt worden, die sich jetzt unter anderem um die Falschparker kümmern. „Das wird sich bemerkbar machen“, sagte Müller. 2016 hatte das Ordnungsamt etwa 3500 Strafzettel ausgestellt. Das ist minimal unter der Zahl des Vorjahres. Die neuen Mitarbeiter sollen sich vor allem um die Außenbereiche kümmern. Aus Döbeln Nord und Döbeln Ost gebe es Beschwerden, weil Leute Fußwege, Ausfahrten und Kreuzungen zuparken. „Die Verkehrsgesellschaft beschwert sich, dass sie mit den Bussen nicht durchkommt“, sagt Müller. Die Wirkung der neuen Ordnungsbediensteten lasse sich aus den Reaktionen der betroffenen Autofahrer ablesen. „Da gibt es tatsächlich Leute, die schimpfen, dass wir das vorher nicht angekündigt haben“, sagte Müller. Knöllchen verteilen ist aber nicht alles. Daneben achten die Ordnungsbediensteten auch darauf, dass die Fußwege geräumt sind. „Da haben wir jetzt schon die ersten Fälle, wo das nicht funktioniert. Dann gibt es erst eine Mahnung, dann ein Verwarngeld. Das geht bis zur Ersatzvornahme durch die Stadt“, sagte Müller. Die wird dann in Rechnung gestellt.

Die neuen Mitarbeiter haben erst einmal die Schulbank gedrückt. „Jetzt müssten sie ein paar Monate lang Erfahrungen sammeln, was man ahnden und nicht ahnden kann. Es ist ja nicht alles eine Ordnungswidrigkeit“, sagte Müller. Für Falschparken auf privaten Flächen ist das Ordnungsamt der Stadt nicht zuständig.