Merken

Oppach braucht eine neue Kita

Die Oberlandgemeinde will einen Ersatzneubau für die Jüngsten schaffen. Dafür ist jetzt der erste Schritt gemacht.

Teilen
Folgen
© Matthais Weber

Von Gabriela Lachnit

Die Gemeinderäte von Oppach haben den ersten Schritt getan für eine neue Kindertagesstätte: Sie haben die Vergabeunterlagen für die Planung beschlossen. Eigentlich sollte die Kita in Oppach schon vor zwei Jahren saniert werden. Als es fast so weit war, sind gravierende technische Mängel festgestellt worden, die anfangs nicht sichtbar waren. Daraufhin wurde ein Kostenvergleich zwischen der Sanierung und einem Neubau angestellt. Der Neubau wäre günstiger. Zugleich ist aufgezeigt worden, dass eine Sanierung nur bei gleichzeitiger Auslagerung des Kindergartenbetriebes möglich sei. Ein Ausweichobjekt hat die Gemeinde aber nicht. Daraufhin beschloss der Gemeinderat im Dezember 2015 einen Ersatzneubau für die Kita. Er wird an der Stelle errichtet, an der sich jetzt noch das Ärztehaus befindet. Das ist ein Gebäude aus Vorwendezeiten, das nicht sanierungsfähig ist. Bis Ende Januar 2018 läuft dort ein Nutzungsvertrag, danach soll es abgerissen werden.

Rund 2,4 Millionen Euro soll der Ersatzneubau kosten. Etwa 20 Prozent davon verschlingen die Planungsleistungen. Hier beginnen die Tücken. Diese Leistungen müssen EU-weit ausgeschrieben werden, weil sie ein bestimmtes Limit übersteigen. Die Ausschreibung der Planungsleistungen ist ein komplexes Verfahren. Deshalb haben sich Bürgermeisterin Sylvia Hölzel (parteilos) und die Mitarbeiter aus dem Bauamt der Gemeinde Hilfe geholt. Für die Erstellung der etwa 20-seitigen Vergabeunterlagen nehmen sie die Unterstützung eines Vereins in Anspruch. Dieser Auftragsvergabeberatungsstelle gehören Experten an, darunter Juristen. Sie unterstützen die Gemeinde beim formalen Teil der Ausschreibung. Diese Hilfe ist für die Gemeinde nicht kostenlos. Etwa 2 000 Euro muss sie dafür aufwenden. Allerdings war wohl allen Gemeinderäten klar, dass dieses Geld bei dem komplizierten Verfahren gut ausgegeben ist und die Gemeinde vor teuren Fehlern bewahrt.

Wie kompliziert die ganze Sache ist und was bei der Ausschreibung alles zu beachten ist, zeigte sich in der lang anhaltenden Diskussion der Räte. Alles wollte genau besprochen und abgewägt sein. Die Gemeinderäte haben unter anderem festgelegt, nach welchen Kriterien die Konzepte der Planer bewertet werden sollen und mit wie vielen Prozentpunkten jedes Kriterium in eine Gesamtbewertung einfließt. Schließlich einigten sie sich auf Kriterien wie Entwurfsidee, Konzept, Gestaltung, Funktionalität und technische Ausstattung. Jede dieser Kriterien hat noch Unterpunkte. Planungsbüros in ganz Europa können nun die Vergabeunterlagen aus dem Internet herunterladen und sich bei Interesse mit ihrem Konzept bewerben.

Im Juni wird eine Jury über diese Bewerbungen befinden und sie bewerten. Die Mitglieder der Jury müssen noch benannt werden. Auf jeden Fall sollen Gemeinderäte, die Leiterin der Kita und Vertreter der Bauverwaltung im Bewertungskomitee mitarbeiten. Der Planer, der die höchste Bewertung erreicht, soll den Auftrag für die Planungsleistung erhalten. Wie viel Arbeit jetzt auf die Jury zukommt, kann noch niemand sagen. Keiner weiß, wie viele Bewerber es geben wird. Ziel ist es, dass der Gemeinderat im Juni den Beschluss zur Vergabe der Planungsleistungen fasst. Als weiteres Ziel stellt sich die Bürgermeisterin vor, dass es Anfang Dezember dieses Jahres eine Baugenehmigung gibt. Ob das erreicht werden kann, ist derzeit noch ungewiss.

Sicher ist jedoch, dass für die Mädchen und Jungen aus Oppach und den umliegenden Orten eine schöne, moderne Kita entstehen wird. Die Räte und die Gemeindeplaner haben dafür sehr konkrete Vorstellungen, die sie in die Vergabeunterlagen hineingeschrieben haben. Die neue Kita soll für insgesamt 110 Kinder gebaut werden. 30 Plätze davon sind für Krippenkinder vorgesehen. Auch an drei integrative Plätze wird gedacht.