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Online-Petition für Zebrastreifen

Die Rabenauer Straße soll sicherer werden. Eine Dippser Familie startet nach dem Unfall ihrer Tochter eine Aktion.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Oliver Pretzsch und seine Familie wollen einen Zebrastreifen über die Rabenauer Straße an der Bushaltestelle Querstraße beim Krankenhaus. Ein erster Anlauf bei der Stadtverwaltung ist gescheitert. Nun versuchen sie einen neuen Weg. Sie haben eine Online-Petition gestartet.

Anlass für die Aktion der Familie ist der Unfall ihrer Tochter. Die Zweitklässlerin ist vor zwei Wochen hier über die Straße gelaufen und mit einem Moped zusammengestoßen. Sie und die Fahrerin wurden verletzt. Schon vorher hatte Familie Pretzsch sich für einen Fußgängerüberweg an dieser Stelle starkgemacht. Der Vorfall war nun Anlass, in dieser Sache noch mehr Druck zu machen. Oliver Pretzsch ist Lkw-Fahrer. Er kennt einen Kollegen, der mit Unterschriftensammlungen und Petitionen schon einiges bewirkt hat. Zu diesem Mittel greift Familie Pretzsch nun auch.

Im Internet gibt es das Portal Online-Petition. Dort kann jedermann sein Anliegen darstellen und so die Unterstützung von Gleichgesinnten suchen. Die gemeinnützige Openpetition GmbH betreibt das Angebot. Hier hat Familie Pretzsch ihr Anliegen eingestellt unter dem Titel „Sicherheit für unsere Kinder im Straßenverkehr“.

Wenn das Anliegen genug Unterstützung bekommt, trägt Openpetition es auch an die verantwortlichen Stellen heran. Dafür hat das Unternehmen ein Quorum festgelegt, welches mindestens erreicht werden muss. Dessen Höhe hängt von der Einwohnerzahl ab und liegt für Dippoldiswalde bei 400 Unterstützern. Dabei zählen sowohl Klicks, die auf dem Computer abgegeben werden, als auch Unterschriften, die auf Listen gesammelt und bei Openpetition hochgeladen werden können. Wenn die Zahl erreicht wird, leitet Openpetition diese an den Dippoldiswalder Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) weiter, bittet ihn um eine Stellungnahme und veröffentlicht diese auch wieder. Es ist die erste Petition aus Dippoldiswalde, die dort veröffentlicht wurde. Glashütter Bürger haben das Portal schon zweimal genutzt. Bisher ist das Echo auf das Dippser Anliegen aber verhalten. Am Donnerstag waren 36 Unterstützer für die Petition registriert, davon 23 aus Dippoldiswalde. Allerdings hat das Anliegen noch gut Zeit. 48 Tage lang können noch Unterschriften gesammelt werden und Unterstützer sich im Internet melden. Dann entscheidet sich, ob die Petition ein Erfolg war.

Wo liegt das Problem?

Oliver Pretzsch engagiert sich aber für sein Anliegen. „Ich habe Flyer ausgelegt und mache Werbung auf meiner Facebookseite“, sagt er. An die Schule hat er sich gewandt, im Krankenhaus und in Einkaufsmärkten seine Unterlagen ausgelegt. „Ich hoffe ja, dass unser Anliegen genug Unterstützung bekommt“, sagt Oliver Pretzsch.

Er kann nicht verstehen, wo das Problem liegt. „Ein paar weiße Striche auf die Straße malen und zwei Schilder aufstellen? Wenn es am Geld hängt, finanzieren wir Eltern das“, sagt er. Auch anderen Familien sei es ein Anliegen, dass an dieser Stelle ihre Kinder sicher über die Straße kommen.

Die Rabenauer Straße ist hier gefährlich. Dieser Überzeugung ist Familie Pretzsch schon seit Langem. Bereits vor einem Jahr war Oliver Pretzsch mit dem Anliegen bei Bürgermeister Jens Peter (Freie Wähler), wie er berichtet. Die Stadtverwaltung sieht hier keinen Grund für einen zusätzlichen Überweg. Es sei kein Unfallschwerpunkt. Erstens will die Familie nicht darauf warten, dass noch mehr passiert. Zweitens ist für Oliver Pretzsch offensichtlich, dass die Stelle gefährlich ist.

Es geht nicht um die Geschwindigkeit, sondern darum, dass die Straße hier sehr unübersichtlich ist. Die Bäume wachsen eng am Fahrbahnrand. „Man muss erst auf die Straße hinaustreten, ehe man sieht, was an Autos kommt“, sagt der Vater. Nun hofft er, dass er über seine Petition Unterstützung für einen Zebrastreifen findet.

Hier geht es zur Petition