Merken

Olbersdorf kauft Hochwasserboot

Seit dem Unwetter im Jahr 2010 sieht die Feuerwehr in der Gemeinde ein solches Boot als notwendig an. Bislang fehlte dafür aber das Geld.

Teilen
Folgen
© PR

Von Mario Sefrin

Die Olbersdorfer Feuerwehr ist bald Besitzer eines Unibootes. Für dessen Kauf haben die Gemeinderäte jetzt grünes Licht gegeben. Insgesamt 14 650 Euro wollen sie dafür bezahlen – und damit die Einsatzmöglichkeiten der Olbersdorfer Feuerwehr bei möglichen künftigen Hochwasserereignissen erweitern und verbessern.

Das Uniboot ist ein Boot mit Rädern. Hergestellt wird es von der Firma J. W. Schaefer Metallverarbeitung in Remagen-Oberwinter bei Bonn. Die Firma preist das Boot als ideales Rettungsgerät auch in flachsten Gewässern und auf Eis an. „Ob im Wasser oder auf Land, das Uniboot ist sehr wendig, auch in engsten Gassen, und leicht von einer Person zu händeln“, wirbt das Unternehmen auf seiner Internetseite. „Die hohe Stabilität und die niedrigen Bordwände erleichtern gerade älteren Menschen das Ein- und Aussteigen und ermöglichen so eine sichere und rasche Rettung.“ Daneben biete das Boot noch weitere Vorzüge, schreibt der Metallbaubetrieb. Die robuste Bootskonstruktion aus Aluminium sei leichtgewichtig, nahezu wartungsfrei, langlebig und kostengünstig.

Die Olbersdorfer Feuerwehr musste mit solchen Werbesprüchen längst nicht mehr überzeugt werden. Denn dort kennt man das Boot bereits aus eigener Erfahrung. Schließlich nennt die Zittauer Feuerwehr schon seit geraumer Zeit ein solches Boot ihr Eigen und hat damit auch schon geübt – unter anderem auch auf dem Olbersdorfer See. „Da konnten wir uns das Boot schon in Ruhe ansehen und haben festgestellt, dass es genau in unser Aufgabenprofil passt“, sagt Michael Noack, stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr Olbersdorf und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung.

Eine grundlegende Verpflichtung der Gemeinde Olbersdorf zur Vorhaltung eines solchen Bootes gibt es nicht, sagt Michael Noack. In Abstimmung mit dem zuständigen Kreisbrandmeister habe die Feuerwehr der Gemeinde aber die Notwendigkeit für ein derartiges Boot deutlich gemacht. Denn bei der Feuerwehr Olbersdorf gibt es schon seit einigen Jahren Überlegungen, ein hochwassertaugliches Boot in den eigenen Technikpark einzugliedern. „Die Anschaffung eines Hochwasserbootes wurde bereits nach dem Hochwasser vom August 2010 diskutiert“, sagt Michael Noack. „Dieses Hochwasser hatte der Gemeinde erheblichen Schaden zugefügt.“ Der Feuerwehrausschuss sah danach den Kauf eines solchen Bootes als erforderlich an.

Dass bis heute kein Hochwasserboot gekauft wurde, liegt laut Michael Noack darin begründet, dass ein derartiges Boot auf der Liste der notwendigen Anschaffungen eher unten stand. „Es gab in den vergangenen Jahren wichtigere Investitionen für uns, unter anderem in die Technik und die Sicherheit unserer Kameraden“, sagt Michael Noack. So wurde in den zurückliegenden Jahren seit 2011 unter anderem Einsatzkleidung sowie Atemschutztechnik gekauft. „In Abstimmung mit der Feuerwehr wurde dafür Geld in die vergangenen Haushalte eingestellt“, so Noack. Da es für solche Investitionen zwar Fördermittel gibt, die Gemeinde aber auch immer Eigenmittel dazugeben muss, blieb kein Geld mehr für andere Dinge. Diese rutschten dann auf der Prioritätenliste nach unten. Wie eben das Hochwasserboot.

Nun kann die Gemeinde das Boot aber kaufen. Möglich gemacht hat das eine unerwartete finanzielle Zuteilung, wie Michael Noack erklärt. Dieser Zuwendung liegt die Richtlinie Sachsens zur Förderung des Feuerwehrwesens zugrunde. „Aus diesem Förderbereich hat die Gemeinde Geld für den Kauf des Bootes bekommen“, so Noack. Bislang wurde das Geld aber noch nicht abgerufen, da eine Lieferung durch die Herstellerfirma erst ab Mitte November in Aussicht gestellt wurde. Das Hochwasserboot soll dann seinen Platz in der Olbersdorfer Feuerwache finden.