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Ohne Licht geht nichts

Radebeuler Grundschüler gestalten die nächste Ausstellung im Bürgertreff.

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© Birgit Andert

Von Birgit Andert

Radebeul. Wer sich das Foto mit der Seifenblase ganz genau anschaut, der sieht nicht nur das schillernde Kunstwerk, sondern darin noch eine Spiegelung: von einem Menschen mit Kamera vor einem großen Gebäude. „Das war toll, als wir das entdeckt haben“, erzählen die Schüler der Evangelischen Grundschule. „Wir hatten nicht nur die Seifenblase fotografiert, sondern auch uns selbst und unsere Schule!“ Dabei war das gar nicht so einfach gewesen. Das Kind mit der Kamera musste schnell genug auslösen, ehe die von seinem Partner auf den Weg gesetzte Seifenblase platzte, durfte nicht zu nahe herangehen, weil das Objektiv sonst das kleine Kunstwerk zerstörte, musste darauf achten, dass ihm die Kamera beim Fotografieren nach unten nicht aus der Hand fiel.

Die Kinder haben die Herausforderung gut gemeistert, wie man in der Ausstellung „Radebeul durch Kinderaugen“ sehen wird. Ab dem 12. Dezember sind dort ausgewählte Arbeiten der Foto-AG aus der Evangelischen Grundschule zu sehen. Jeden Donnerstag treffen sich acht Kinder mit Anke Wetterich, die im Schulhort arbeitet und vor reichlich einem Jahr die Foto-AG ins Leben gerufen hat. Nicht nur, weil sie selbst gern fotografiert und diese Leidenschaft gern weitergeben will. „Ich habe festgestellt, dass man über Fotos mit den Kindern wunderbar ins Gespräch kommen kann“, sagt sie.

Auch jetzt sind die Jungs angeregt ins Gespräch vertieft. Sie beugen sich über einen großen Tisch und sortieren die Fotos der vergangenen Monate. „Das sind die Dämmerungsbilder“, sagt Robert, „sehen toll aus, oder?“ Daneben legen Carl, Jonas und Justus Fotos mit Aufnahmen von Weintrauben auf ein Blatt. „Da waren wir auf Schloss Wackerbarth“, erklären sie. Jeder von ihnen hat eine eigene Kamera, wenn sie mit der Foto-AG losziehen.

Worauf man beim Fotografieren achten muss? „Dass man den richtigen Ausschnitt wählt“, sagt Jonas. „Dass das Foto scharf ist“, ergänzt Frederick. Wie man das schafft? „Man darf nicht wackeln“, weiß Justus. „Oder man stellt die Kamera irgendwo drauf.“ Robert betont, dass man die Kamera nicht schief halten darf, und Frederick fällt noch ein, dass man auf die Batterien achten muss. Ohne Strom geht nichts. Ohne Licht übrigens auch nicht, erklärt Jonas.

Sie klingen wie richtige Foto-Experten und man spürt, dass sie mit Begeisterung bei der Sache sind. Umso schöner ist es, dass sie ihre Arbeiten jetzt im Bürgertreff ausstellen können. Die besten Bilder haben sie vergrößert und in großen Rahmen zusammengestellt. Aus einigen kleineren entstehen jetzt noch die Themen-Collagen. Mit ein paar Makro-Aufnahmen werden die Kinder außerdem eine Rate-Ecke für Kinder gestalten. Dort sind Fantasie und Beobachtungsgabe gefragt, um herauszufinden, was die Kinder in der Nahaufnahme vor der Kamera hatten.

Zur Eröffnung am 12. Dezember, 14 Uhr, geben Anke Wetterich und Kinder der Foto-AG eine kurze Einführung und begleiten die Besucher durch die Ausstellung. Ania Zeimetz sorgt mit dem Kinderchor der Evangelischen Grundschule für die musikalische Umrahmung.

Vernissage am 12. Dezember, 14 Uhr, im Bürgertreff, Bahnhofstraße 8, zu sehen bis zum 7. Februar 2018, jeweils mittwochs in der Zeit von 15 bis 18 Uhr.