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Ohne Frost weniger Frust

Der Wasserversorger Sowag hat die niedrigen Temperaturen der vergangenen Wochen zu spüren bekommen – zieht aber bei den Schäden eine positive Bilanz.

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© Ralph Koehler/propicture

Von Anja Beutler

Wenn es nach Claus Naumann geht, dann kann es gern Frühling werden. Der Oberland-Mitarbeiter des Wasserversorgers Sowag müsste sich dann zumindest nicht mehr um Frostschäden im Leitungsnetz kümmern. Die vergangenen zwei Frost-Wochen hat er im Alltag nämlich durchaus zu spüren bekommen: „Ja, wir hatten einige Fälle, zum Beispiel einen Wasserrohrbruch in der Spreequellstraße in Neugersdorf und vor allem zerfrorene Wasserzähler in leerstehenden Gebäuden“, sagt er.

Dass ein knackiger Winter auch die alten Gussrohre zum Knacken bringt, ist nichts Neues. „Durch das Austrocknen des Erdreiches durch Frost oder auch durch längere Trockenheit kommt es zu Bewegungen, die bei den noch vorhandenen alten Rohrleitungen zu Schäden führen können“, erklärt der Technische Geschäftsführer der Sowag, Michael Kuba. Solche Erdbewegungen könnten auch beim Auftauen des Bodens auftreten. Daher erwartet der Wasserversorger auch in den nächsten Tagen noch den einen oder anderen Rohrbruch. Doch egal, ob Frost oder nicht – behoben werden die Schäden so rasch wie möglich. „Es ist nur ein wenig aufwendiger und dauert ein bisschen länger mit der Reparatur, wenn der Frost bis 80 Zentimeter im Boden sitzt“, sagt Naumann. Aber natürlich mache sich die Sowag sofort daran.

Insgesamt zieht Michael Kuba aber eine erfreuliche Bilanz. In diesem Jahr habe man keine auffällige Schadensquote verzeichnet, was sicher auch am milden Winterwetter gelegen hat. Allerdings geht auch insgesamt die Schadensanzahl seit Jahren stetig zurück. „Im vergangenen Jahr hatten wir im gesamten Versorgungsgebiet 198 Schäden, erstmals unter 200“, freut sich Kuba. Mit Blick zurück ist das in der Tat eine enorme Verbesserung: Noch vor zehn Jahren hat das Unternehmen doppelt so viele Schäden verbuchen müssen. Weil aber das Leitungsnetz kontinuierlich erneuert wird, geht eben auch die Anfälligkeit der Leitungen zurück. „Auch im vergangenen Jahr haben wir wieder neun Kilometer Versorgungsleitungen ausgewechselt. Das Trinkwassernetz hat jetzt ein Durchschnittsalter von etwa 30 Jahren – ein sehr guter Wert“, sagt Vorstand Kuba. Immerhin liege die Lebenserwartung neuer Leitungen heute bei mindestens 80 Jahren. Und das verschafft dem Wasserversorger dann im nächsten Winter wieder etwas mehr Luft.