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Ohne Fischbach baut kaum jemand

Wenn es um hochmoderne Anlagen für den Bau geht, dann fällt der Name von Fischer-Jung. Und zwar europaweit.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Arnsdorf. Klartext spricht Egon Plew am liebsten. Der Fischbacher ist Geschäftsführer des im Arnsdorfer Ortsteil ansässigen Unternehmens Fischer-Jung, das hochmoderne Bautechnik vermietet – und um die Sache mit dem Klartext wissen seine Geschäftspartner ebenso, wie sächsische Politiker, Banker oder Regierungsbeamte. Sie besuchen ihn gern. Denn aus diesem Unternehmer spricht jahrzehntelange Erfahrung auf dem glatten Parkett der Bauwirtschaft. Und wo Egon Plew arbeitet, geht es meist um größere Vorhaben und höhere Summen. Trotzdem ist er bodenständig geblieben.

Er stammt aus einer alteingesessenen Fischbacher Bauernfamilie. Hier hat er seine Wurzeln, hier ist er aufgewachsen und zur Schule gegangen. Doch irgendwann in den 1950er Jahren merkten seine Eltern, dass die Familie hier nicht mehr weiterkommen würde. „Meine Familie delegierte mich daraufhin nach dem Westen“, erzählt er schmunzelnd, wenn er danach gefragt wird. Mit diesem Satz spielt er auf eine spannende Reise in der Silvesternacht zu 1961 an. Überall wurde das neue Jahr gefeiert. Und für Egon Plew begann in dieser Nacht ein Aufbruch zu neuen, unbekannten Ufern. Durch Westberlin geradewegs in die Bundesrepublik. Die DDR war ihm zu eng geworden. Nach der Ausbildung zum Werkzeugmacher hatte er sich beim Krefelder Unternehmen Fischer-Jung beworben und wurde eingestellt. Bald darauf lernte er den Unternehmer Thomas Fischer-Jung näher kennen. Der erkannte das menschliche Potenzial des Fischbachers. Zunächst war er für den Verkauf von Baumaschinen verantwortlich. Später stieg er zum Prokuristen auf.

Emotionale Gründe können nicht überzeugen

Doch sein Fischbach hat Egon Plew trotzdem immer im Auge behalten. Sobald es möglich wurde, besuchte er Verwandte und Freunde. Und als 1989 dann die Mauer fiel, gab es für den gestandenen Geschäftsmann keine Frage mehr: Er wollte etwas für sein Fischbach tun. Damals war er allerdings noch angestellter Geschäftsführer und wusste: seine emotionalen Gründe würden nicht überzeugen. Schließlich ging es um millionenschwere Unternehmensentscheidungen. Aber er kannte die kommenden Bedürfnisse seiner Firma und er kannte Fischbachs strategische Lage. Die war nämlich ausgezeichnet. Die Bautätigkeit in Sachsen und Brandenburg war bereits gigantisch angestiegen. Die Planungen für riesige Straßenausbauten standen kurz vorm Abschluss. Auch die Investitionsgebiete in den östlichen Staaten Europas sind von Fischbach aus leicht zu erreichen. Der Bedarf an Baumaschinen, Baggern und Brechern in vielen Größen nahm enorme Ausmaße an. All die Argumente untermauerten den nachhaltigen Sinn der kaufmännischen Vorschläge von Egon Plew. Hinzu kam, dass die Fischer-Jung GmbH schon immer international aufgestellt war. Und so entschied man in Krefeld, eine Außenstelle in Fischbach einzurichten. 1992 kam es zur Grundsteinlegung an der Stolpener Straße. Wenig später konnte der Betrieb dann die Arbeit aufnehmen. Und schon bald war die Fischbacher Adresse eine in vielen Staaten Europas bekannte. Denn von hier werden seit der Eröffnung nun Baumaschinen, Verladetechnik, Sieb- und Brechtechnik namhafter europäischer Hersteller verkauft und vermietet – und das eben weit über die sächsischen Grenzen hinaus. Denn Fischer-Jung arbeitet mit den Globalplayern dieser Branchen zusammen. Service und Pflege für deren Maschinen und Anlagen werden in Fischbach ausgeführt.

Genügend Aufträge für die 20 Mitarbeiter

Egon Plew hat 1999 die Unternehmensgruppe Fischer-Jung hundertprozentig übernommen. Einige Zeit spät stieg dann auch sein Sohn Thorsten Plew mit in die Geschäftsführung ein, der unter anderem den Hut für die zusätzlich gegründete Firma Fischer-Jung Miet-,Vertriebs- und Service GmbH auf hat. Die ist für den Großraum Dresden als Vertragshändler für Minibagger, Raupenbagger bis hin zu Radladern aktiv. „Gleichzeitig vertreiben wir mobile Sieb- und Brechtechnik, die per Tieflader schnell zu den Einsatzorten gebracht werden kann“, beschreibt Thorsten Plew. „Viele Kunden nutzen unseren Mietservice, um Auftragsspitzen abzudecken“, fügt er an. Interessant sei für die Kunden zudem das Angebot von Gebrauchtmaschinen. „Wir kaufen die Maschinen als Leasing-Rückläufer von Banken auf, und bringen sie werkstattgeprüft zu interessanten Preisen an den Markt zurück“, umreißt Thorsten Plew dieses Geschäftsfeld von Fischer-Jung. Das Unternehmen an der Stolpener Straße in Fischbach hat jedenfalls gut zu tun. Immerhin beschäftigt Fischer-Jung hier 20 Mitarbeiter, von denen zehn allein im Servicebereich tätig sind.

Und die Sache mit dem Klartext, die behält Firmenchef Egon Plew auch künftig bei, sagt er.