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Oberschule für Wachau?

Bürgermeister Veit Künzelmann schließt das nicht aus. Als Grund führt er die wirtschaftliche Entwicklung an.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Wachau. Vor zehn Jahren wurde die damalige Mittelschule in Wachau geschlossen. Die Zahl der Kinder hat nicht mehr ausgereicht. Seitdem fahren die Mädchen und Jungen nach Radeberg oder Ottendorf-Okrilla, um dort den Unterricht zu besuchen. Eine Einrichtung in der Gemeinde wäre natürlich besser. Das spart Wege und ist auch für die Identität in der Gemeinde besser. Wie sehr die Eltern das Thema Oberschule bewegt, zeigte sich beim jüngsten Babyempfang in der Wachauer Gemeindeverwaltung. Dazu lädt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) regelmäßig junge Eltern und ihre Neugeborenen ein.

Dabei wurde er immer auf das Thema hin angesprochen. Jetzt macht er Hoffnung, dass es eines Tages wieder eine solche Einrichtung in der Gemeinde geben könnte. „Die Prognosen sind gut“, erklärte der Bürgermeister. Gerade für das Rödertal, den Raum Wachau, Radeberg und Dresden wird ein Wachstum vorausgesagt. Etliche Unternehmen bauen oder erweitern, bestes Beispiel ist das Homann-Werk bei Müllermilch in Leppersdorf. „Die benötigten neuen Arbeitskräfte werden sich dann wohl zumeist in der Region wohnhaft niederlassen.“ Die Gemeinde arbeitet an der Genehmigung mehrerer Wohngebiete. So soll eins am Sportplatz in Wachau entstehen, ein weiteres am Mühlberg in Lomnitz. Die geplante Bebauung des Rittergutes in Seifersdorf mit Doppelhäusern, Reihenhäusern und Wohnungen in historischen Gebäuden schreitet ebenfalls voran. Allerdings gibt es auch Widerstand: „Um Flächen als Bauland ausweisen zu können, brauchen wir die Zustimmung beispielsweise von der Naturschutzbehörde. Natürlich müssen auch die Eigentümer dieser Wiesen oder Felder ihr Einverständnis erklären. Dabei stoßen wir auf Widerstände“, sagte der Bürgermeister kürzlich.

Abgesehen von der fehlenden Oberschule sind die Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder in der Gemeinde bestens. Seifersdorf, Lomnitz, Leppersdorf und Wachau haben jeweils einen eigenen Kindergarten. Außerdem verfügt die Gemeinde über zwei moderne Grundschulen in Leppersdorf und Wachau. Letztere wurde vor drei Jahren aufwendig saniert. Im alten Gebäudeteil bauten Firmen unter anderem neue Fenster ein und die Fassade wurde gedämmt. Im Dachgeschoss gibt es seitdem zwei neue Klassenzimmer. Alle Zimmer der Schule sind auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. An der Rückseite des Hauses wurde ein Fahrstuhl angebaut. Die Schule in Leppersdorf erhielt zuletzt einen modernen Anbau. (SZ/td)