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Obercunnersdorf als Vorbild

Eine sächsisch-polnische Delegation besuchte den Ort als Anregung zur Dorfentwicklung.

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© R. Sampredo

Von Markus van Appeldorn

Obercunnersdorfs Ortsvorsteher Josef Kempis zeigt sein Dorf gerne her. Jetzt wurde der Denkmalort mit seinem einmaligen Ensemble von 250 Umgebindehäusern zum Vorzeige-Objekt des Sächsisch-Polnischen Projekts „Smart Integration“. Das Projekt soll die sächsisch-niederschlesische Grenzregion entgrenzen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist der ländliche Raum und die Entwicklung von Dorfgemeinschaften. Wie das idealerweise aussieht, das erfuhr eine Delegation aus Ministeriums- und Behördenvertretern des Innenministeriums, des Marschallamtes der Woiwodschaft Niederschlesien und aus Bürgermeistern polnischer Grenzgemeinden am Donnerstag in Obercunnersdorf.

Ortsvorsteher Kempis erklärte im Haus des Gastes, wie er Touristen gewinnen will. „Die Nachfrage steigt“, sagt er, „aber sie steigt nur dann, wenn die Erwartungen der Gäste befriedigt werden.“ Dazu gehöre etwa Gastronomie, öffentliche Toiletten oder auch angemessene Übernachtungsmöglichkeiten. Als Beispiel für gelungene Dorfentwicklung nannte Kempis einen Bäcker, der vor einigen Jahren ein Umgebindehaus saniert hat und darin nicht nur eine Bäckerei betreibt, sondern auch einige Fremdenzimmer anbietet.

Um die Dorfgemeinschaft in Zukunft zu erhalten, will Kempis auch junge Menschen dafür gewinnen, nach Obercunnersdorf zu ziehen. Dazu wies er auf die Fördermöglichkeiten des Denkmalschutzes hin.