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OB stellt Nieskyer Kalender vor

Vor dem Nieskyer Spaziergang am Sonnabend präsentiert Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann historische Aufnahmen der Stadt.

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© André Schulze

Niesky. Der Termin ist mit Bedacht gewählt. Ehe Hobbyhistoriker Uwe Platner am Sonnabend mit allen neugierigen Nieskyern die historischen Stadtgrenzen abwandert, stellt die Oberbürgermeisterin einen neuen Kalender mit historischen Bildaufnahmen aus Niesky vor. Der ist erst diese Woche druckfrisch geliefert worden, erzählt Beate Hoffmann. Zu sehen sind auf den zwölf Blättern im A3-Format markante Nieskyer Straßenzüge wie die Horkaer Straße oder die Poststraße. Aber auch die Brüderkirche steht Modell.

Beim zweiten Nieskyer Spaziergang in diesem Jahr rechnen die Veranstalter erneut mit vielen Besuchern. Schon zur Auftaktveranstaltung am Quitzdorfer Stausee sind beinahe acht Dutzend Interessierte gekommen. Diesmal startet die 6,5 Kilometer lange Wanderung am Johann-Raschke-Haus am Zinzendorfplatz. Dort haben seit einigen Jahren umgebrochene Grenzsteine, die durch aufmerksame Bürger geborgen wurden, ihren neuen Platz gefunden.

Die Wanderung entlang der Alt-Nieskyer Grenzen ist historisch belegt, denn erstmals fand sie am 15. Juli 1765 statt. In Anwesenheit von Siegmund August von Gersdorf erfolgte die Grenzabsteckung in einem feierlichen Akt. Alle Nieskyer waren damals aufgerufen, als Zeugen bei der Grenzabsteckung anwesend zu sein. Die Schüler des Pädagogiums bekamen dafür extra schulfrei. Die Vermessung erfolgte mit einer „amtlichen Meßkette von vier Ruthen“, Notarius Martin Friedrich Heiger überwachte den Vorgang und fertigte das amtliche Protokoll, wovon sich ein Exemplar im Archiv der Brüdergemeine Niesky erhalten hat.

Einige der historischen Grenzsteine kann man auf der Route noch heute entdecken. Die Grenzwanderung führt entlang der Neusärichener Straße, entlang des Bahndamms zur Muskauer Straße, weiter Richtung Plittstraße, Höhnestraße, Heinrichsruh, Langer Haag, Rosensportplatz bis zum Platz der Jugend.

Der von der Stadt und dem Museum erarbeitete Kalender soll auch nach der Wanderung im Nieskyer Johann-Raschke-Haus verkauft werden. Gestaltet worden ist er unter anderem von der Nieskyer Stadträtin Gabriele Beinlich. (SZ/kem)