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Gullus-Vorfall ist aktenkundig

Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker weist die Darstellung des Stadtrates zurück. Die öffentliche Auseinandersetzung hätte er gern vermieden.

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© PR/Matthias Weber

Zittau. Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) weist die Darstellung von Stadtrat Jörg Gullus (FDP-Liste) zurück, dass Gullus’ am Dienstag in der SZ beschriebenen Entgleisung im Rathaus so nicht passiert sei. „Am 30. November 2016 hat es in meinem Büro und den davor liegenden Räumlichkeiten einen Vorfall gegeben, der aufgrund der Lautstärke des Herrn Stadtrats Jörg Gullus den Mitarbeitern sehr bedrohlich erschien“, teilte Zenker am Dienstagabend mit. „Dies sowie mir gegenüber ausgesprochene Beleidigungen sind bezeugt und aktenkundig.“ In der darauf folgenden Stadtratssitzung im Dezember habe er im nichtöffentlichen Teil der Sitzung Gullus gewarnt, „ein derartiges Verhalten erneut an den Tag zu legen.“

Zenker teilte mit, dass er „bewusst die Nichtöffentlichkeit gewählt hat, einerseits um Herrn Gullus nicht mit einer öffentlichen Rüge zu schaden, sondern um klar zu machen, dass dieses Verhalten zwar eines Stadtrates unwürdig sei, aber noch Gelegenheit zur Entschuldigung bestünde.“ Andererseits sollte die erwartbare öffentliche Diskussion vermieden werden, da Stadtrat und Oberbürgermeister andere Aufgaben hätten, als persönliche Auseinandersetzungen zu führen. Diese folgen laut Zenker nicht dem geleisteten Eid, „Alles für das Wohl der Stadt Zittau und Ihrer Bürgerinnen und Bürger“ zu tun, sondern beschädigen die Würde des Amtes von Oberbürgermeister und Stadtrat.

Gullus soll den OB einen „Verbrecher“ genannt sowie „türenschlagend“ und „brüllend“ durchs Rathaus gelaufen sein. Er bestreitet auf SZ-Anfrage diese Darstellung des OB aus dem öffentlichen Teil der Januar-Sitzung des Stadtrats schriftlich. Gullus selbst hatte das Thema dort mit Bezug auf die November-Sitzung angesprochen und Raum für eine Gegendarstellung verlangt. (SZ/tm)