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Nur Tierschützer dürfen Gnadenhof betreiben

Das Tierheim Ostrau will in Jahna alte Hunde betreuen. Bei einem Gespräch sind wichtige Fragen geklärt worden.

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© Archiv/Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Diese Nachricht dürfte zumindest ein wenig für Erleichterung sorgen. Das Tierheim Ostrau will einen Antrag auf Nutzungsänderung stellen, um den Gnadenhof in Jahna auch als solchen betreiben zu dürfen. Bei der Einwohnerversammlung vor einer reichlichen Woche war aber die Frage offengeblieben, ob die Genehmigung an den Antragsteller oder das jeweilige Grundstück gebunden ist.

Auf diese Frage hat Ostraus Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) nun eine Antwort erhalten. „Gemeinsam mit Vertretern des Tierheims waren wir am Donnerstag zu einem Gespräch im Landratsamt. Dort wurde uns gesagt, dass die Genehmigung des Gnadenhofes an den Nutzer gebunden werden kann“, so Schilling. Das bedeute, dass die Genehmigung erlösche, wenn das Tierheim nicht mehr Betreiber des Gnadenhofes sei. „Mit dieser Aussage sind wir ein großes Stück weiter“, zeigte sich Dirk Schilling erleichtert.

Tierheimleiterin Marlies Przybilla ist mit dieser Entwicklung ebenfalls zufrieden. „Allerdings haben wir noch eine Reihe von Aufgaben mitbekommen. Ich bin aber optimistisch, dass wir das alles auf die Reihe bekommen“, sagte Przybilla.

Für das Objekt soll eine Nutzungsänderung beantragt werden, die eine Betreuung von maximal 15 Hunden zulässt. Ehe jedoch Hunde auf den Gnadenhof kommen, müssen auf dem Gelände die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. „Ein Bauantrag liegt vor. Der muss ebenso wie ein Antrag auf Nutzungsänderung durch das Landratsamt bewilligt werden“, sagte Dirk Schilling. Die Meinung des Gemeinderates werde aber herangezogen. „Wir wollen, dass in einer Genehmigung die Auflage enthalten ist, die Nacht- und Mittagsruhe einzuhalten“, so der Bürgermeister. Am 13. März zur nächsten Sitzung des Gemeinderates soll über den Antrag des Tierheims beraten werden.

Während die Dinge in Jahna offenbar auf einem guten Weg sind, befürchtet Dirk Schilling, dass in Delmschütz erneut ein illegaler Gnadenhof entsteht. Dem früheren Betreiber des Jahnaer Hofes, Christiaan Danhoff, wurde ein Haus in dem kleinen Ortsteil von einem Ehepaar aus München zur Verfügung gestellt. Zunächst war Danhoff vom Veterinäramt die private Haltung von zehn Hunden genehmigt worden. „Wir haben aber Hinweise, dass Herr Danhoff schon elf Hunde auf dem Grundstück hält“, so Schilling.

Der Bürgermeister nimmt die Sorgen der Anwohner ernst. „Wir haben in einem Schreiben ans Landratsamt dringend gefordert, dass Herr Danhoff in Delmschütz nicht wieder einen illegalen Gnadenhof aufbauen kann“, so Schilling. Dieses Schreiben sei zur Information auch an die Anwohner gegangen.

Auf der Liste der Hunde, die Danhoff hält, stehen zwei Dobermänner und ein Pitbull. Bei diesem handelt es sich um einen Kampfhund, für dessen Haltung eine behördliche Erlaubnis erforderlich ist. Außerdem sei Danhoff polizeilich bekannt. Gegen ihn liege auch eine Strafanzeige eines Brandenburger Tierschutzvereins vor. „Solchen Leuten darf die Haltung von teilweise gefährlichen Hunden nicht zugelassen werden. Hinzu kommt unsere Befürchtung, dass es nicht bei zehn Hunden bleibt“, so Schilling. Es sei auch bekannt, dass einige Hunde vom nicht gesicherten Gelände ausgebüchst seien. Hinzu komme, dass die Nutzbarkeit des Hauses in Delmschütz als Wohnstätte nicht gegeben sei. Das betreffe sowohl die Heizung als auch die Abwasserentsorgung. (DA/mit je)