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Nonnen trauern um Schwester Hildegard

Hildegard Zeletzki, die frühere Priorin des Klosters in Marienthal, ist mit 82 Jahren gestorben. Sie war etwa Kloster-Bibliothekarin und Cellerarin.

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© SZ-Archiv

Ostritz. Nur kurze Zeit nachdem die Nonnen vom Kloster St. Marienthal von Schwester Bernadette Abschied nehmen mussten, herrscht erneut Trauer. Schwester Hildegard Zeletzki ist am 5. März im Alter von 82 Jahren gestorben, wie das Kloster mitteilt.

Die gebürtige Berlinerin war viele Jahre Priorin der Marienthaler Abtei und damit Stellvertreterin von Äbtissin Regina Wollmann. Nach 16-jähriger Tätigkeit hatte sie 2009 die Mutter Oberin aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amt entbunden. Ihre Nachfolgerin wurde Schwester Elisabeth, die im Vorjahr zur 56. Äbtissin des Klosters St. Marienthal gewählt wurde.

Unter ihrem bürgerlichen Namen Rosemarie Zeletzki wurde Schwester Hildegard am 14. Februar 1935 in Berlin geboren. Anfang der 1960er Jahre lernte sie nach einer plötzlichen Krankheit das Kloster an der Neiße kennen und war hier 1962 mit 27 Jahren eingetreten. Damals zählte der Konvent 40 Schwestern.

Nach dem Tod von Schwester Hildegard leben noch 13 Zisterzienserinnen im Marienthaler Kloster. Über viele Jahre hinweg war sie nicht nur Kloster-Bibliothekarin, sondern auch Cellerarin, kümmerte sich also um die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Abtei. Auch in dieser Funktion hatte sie die heutige Äbtissin beerbt. Hildegard Zeletzki, die im Juli 2014 ihre Goldene Profeß feiern konnte, setzte sich auch für den Aufbau des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal ein und war lange Zeit dessen Vorstandsvorsitzende.

In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis des Klosters war sie maßgeblich an der Erstellung des Vereinsmagazins „Ora et Labora“ beteiligt – und das bis fast zuletzt. Für die jüngste Ausgabe, die zu Weihnachten 2016 erschienen ist, hatte Schwester Hildegard einen Beitrag über die St. Marienthaler Handschriften verfasst. Das Requiem für Schwester Hildegard findet am Sonnabend, um 10 Uhr, in der Klosterkirche statt. (szo/jl)