Dresden. Erneut sind in Dresden sogenannte Nizza-Sperren errichtet worden: Vor dem Internationalen Congress Centrum (ICC) wurden die schweren Betonblöcke am Montagmorgen entladen und aufgestellt. Hintergrund ist der Schutz der ab Montag in Dresden tagenden Innenministerkonferenz (IMK), die in dem Gebäude stattfindet.
Ein Polizist vor Ort bestätigte, dass Sperren für die IMK aufgestellt werden. „Es gibt auch noch andere Objekte“, so der Beamte und meinte damit unter anderem den Landtag, der auch auf diese Weise vor möglichen Attacken mit Lastkraftwagen geschützt wird. Nach dem Anschlag von Nizza im Juli vergangenen Jahres wurden die Betonblöcke, die von verschiedenen Herstellern produziert werden, in Deutschland zum Schutz von Großveranstaltungen genutzt.
Betonklötze im Stadtzentrum
In Dresden wurden die Sperren beispielsweise zu den Feierlichkeiten rund um den Tag der Deutschen Einheit genutzt. Nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 wurden die Blöcke ebenfalls aufgestellt, etwa auf dem Striezelmarkt und bei der Silvesterfeier auf dem Theaterplatz.
Ob die Sperren tatsächlich Lastkraftwagen abhalten können, ist allerdings umstritten. Das MDR-Magazin „Umschau“ und die Dekra hatten die Wirksamkeit Mitte April getestet und dabei festgestellt, dass mobile Anti-Terror-Sperren aus Beton bei einem Lkw-Angriff keinen umfassenden Schutz bieten. Mehr dazu in diesem Artikel. Die Wirksamkeit solcher Betonblöcke war nach dem Test auch Thema einer Kleinen Anfrage des Grünen-Politikers Valentin Lippmann an das sächsische Innenministerium. (szo/mja)