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Niklas ist das Jubiläums-Baby

200 Kinder kamen 2017 bisher in Ebersbach zur Welt. Die meisten ganz natürlich. Alle mit einer Fachfrau an der Seite.

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© Rafael Sampedro

Von Gabriela Lachnit

Niklas macht den Drei-Männer-Haushalt der Familie Wehder in Oderwitz komplett. Vor wenigen Tagen erblickte er im Klinikum Ebersbach das Licht der Welt. Niklas ist ein Jubiläums-Baby: Es ist das 200. Kind, das in diesem Jahr im Klinikum Ebersbach auf die Welt kam.

Im Hause Wehder ist es das zweite Kind. Yannis (5) hat jetzt einen kleinen Bruder. Papa Richard ist sehr stolz auf Niklas, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht. Mutti Linda Wehder aber ist überzeugt: „Die Nase, die hat der Kleine von der Mama.“

Mutter und Kind sind wohlauf. Zunächst hatte Linda Wehder wie beim ersten Kind auf eine natürliche Entbindung gehofft. Aber dann war doch ein Kaiserschnitt nötig. Deshalb bleiben Niklas und Linda Wehder ein paar Tage länger im Klinikum als sonst üblich. Für die 24-jährige Mutter ist das kein Problem. „Ich bin sehr zufrieden mit der Betreuung hier im Klinikum. Auch mein Erstgeborener kam hier zur Welt“, sagt sie und betont, dass alle Hebammen, Ärzte und Schwestern sehr kompetent und freundlich seien. „Sie geben Hilfestellung, wenn es nötig ist, bei Fragen kann ich mich jederzeit an sie wenden“, unterstreicht die junge Mutter. Das Ambiente des Kreißsaales und der Wochenstation sei sehr schön, betont sie. Es sei alles sehr wohnlich und liebevoll eingerichtet. Auch der kurze Fahrtweg zum Klinikum spielte eine Rolle, warum Linda Wehder erneut zur Entbindung nach Ebersbach wollte. Vor allem schätzt die junge Mutter den Kontakt zu ihrer Hebamme Beate Silbermann. Den hatte sie schon im Vorfeld. Zur Entbindung war die Hebamme im Klinikum da, für die Nachsorge zu Hause hat sie sich bereits angemeldet.

Die hervorragende Arbeit der Hebammen schätzt auch Dr. Jacek Glajzer sehr. Er ist der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Ebersbach. „Herzlichen Dank an alle Hebammen, dass sie da sind, sie machen einen perfekten Job“, sagt er mit großer Anerkennung. Zwischen 430 und 440 Babys helfen sie in jedem Jahr in Ebersbach auf die Welt, den meisten bei normalen Geburten. Die Zahlen werden wahrscheinlich auch in diesem Jahr erreicht, obwohl Dr. Glajzer schon ein paar Tage früher mit dem Jubiläumsbaby gerechnet hatte. Seit Jahren ist die Zahl der Entbindungen in Ebersbach konstant, „obwohl die Bevölkerungszahl sinkt und sich immer weniger junge Leute für Kinder entscheiden“, sagt der Chefarzt. Er führt die Stabilität auf das Hebammen-Team zurück. Dessen ausgezeichnete Arbeit beweise, dass für die Geburt nicht unbedingt ein Kinderarzt nötig sei. Die Hebammen haben viel Freiheit bei der Entbindung. Nur wenn es erforderlich ist, müssen Ärzte mitarbeiten. Wie zum Beispiel bei Linda Wehder. Niklas wollte sich viel Zeit bei der Geburt auf natürlichem Wege lassen, sodass dann doch ein Kaiserschnitt erfolgen musste.

Im Klinikum Ebersbach kommen etwa 18 Prozent der Kinder per Kaiserschnitt zur Welt, in Deutschland sind es etwa doppelt so viele, in Sachsen mehr als 30 Prozent. Kaiserschnitt nach Wunsch, weil vielleicht ein spezielles Geburtsdatum gewünscht ist, gibt es in Ebersbach nicht. „Wir streben immer die natürliche Geburt an“, betont Dr. Glajzer. Die sei für das Kind der beste Weg. Es kann sich auf den Schritt ins Leben vorbereiten, wird nicht spontan aus dem Bauch der Mutter gerissen. Das Kind nimmt die Keime der Mutter auf, was für die immunologische Entwicklung des Säuglings wichtig ist, erklärt der Chefarzt. Der Kontakt zur Mutter ist bei einer Geburt auf natürlichem Wege stärker. Und der Vater kann dabei sein. „Das geht zwar auch beim Kaiserschnitt, aber das ist nicht das Gleiche“, sagt der Chefarzt.

Jeden ersten Freitag im Monat, 18 Uhr, kann der Kreißsaal im Klinikum Ebersbach besichtigt werden. Nächster Termin: 7. Juli.